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Wasserturm


Definition


Basiswissen


Als Wasserturm bezeichnet man einem Turm mit einem hochgelegenen Wasserbehälter. Typische Höhen liegen bei 30 bis über 40 Metern. Das Wasser dient zum einen zum Vorrat von Wasser, zum anderen erzeugt es durch seine hohe Lage auch einen Druck in Leitungen des umliegenden - tieferen - Geländes. Beides ist hier kurz erklärt.

Der Wasserturm als Wasserspeicher


Typische Wassertürme fassen einige hundert bis wenige tausende Liter Kubikmeter Wasser. Eine wichtige Funktion des Turmes ist es, Wasser auch bei Trockenheit zur Verfügung zu stellen. Ein Problem stellt jedoch die Reinhaltung des Wassers dar. Ein großer Vorteil ist, dass das Wasser auch ohne Strom und Motoren in die Leitungen drückt und genutzt werden kann.

Dazu kurz eine Beispielrechnung: eine Person in einem typischen Haushalt verbraucht pro Tag im Schnitt zwischen 20 bis 40 Liter Wasser für die Toilette, die Körperpflege, Spülen, Getränkebereitung und den Garten [Stand um 2020]. Nimmt man rund 30 Liter an, dann kann ein Wasserturm mit einem Speichervolumen von 1000 Kubikmetern (1000 m³) oder rund einer Million Liter eine Kleinstadt mit 33 tausend Einwohner gut einen Tag mit Wasser versorgen. Für die Wasserspeicherung dienen heute jedoch vor allem Stauseen, zum Beispiel die Rurtalsperre ↗

Der Wasserturm als Drucklieferant


Durch die hohe Lage erzeugt das Wasser einen starken Druck auf die Leitungen. Bei 40 Meter Höhe über dem Gelände sind das gut 4 bar. Das entspricht einem recht prall aufgepumpten Fahrradreifen. Dieser Druck steht immer zur Verfügung, also auch bei Katastrophen mit Stromausfall, etwa für die Feuerwehr.

Der Wasserturm als Stromspeicher


Die Idee klingt zunächst gut, ist aber wenig praktisch: ist Strom billig und viel vorhanden, könnte man Wasser nach oben in einen Wasserturm pumpen. Ist Strom teuer und kaum verfügbar, kann das Wassser nach unten strömen und einen Generator antreiben. Zur Orientierung: ein normaler Haushalt verbraucht an einem Tag rund 30 Millionen Joule an elektrischer Energie. Für wie viele Haushalte könnte dann ein 1000-m³-Wasserturm Energie speichern? Das ist hier kurz überschlägig gerechnet.

Annahmen


Rechnung


400 Millionen Joule speicherbare elektrische Energie: was zunächst viel klingt, wird eher wenig, wenn man bedenkt, dass ein normaler 3-Personen Haushalt pro Tag 30 Millionen Joule elektrische Energie benötigt. Ein Wasserturm könnte also Energie für etwa 13 Haushalte für einen Tag speichern. Bedenkt man, dass eine Kleinstadt schnell 10 Tausend Einwohner hat, müsse man alleine für diese bereit gut 770 Wassertürme als Elektrospeicher bauen. Das wäre kaum praktisch sinnvoll. Sinnvoll könnte ein solche Speiche aber für entlegene Dörfer oder Weiler sein. Für größere Siedlungen baut man als Alternative zum Elektrospeicher-Wasserturm eher ein Pumpspeicherkraftwerk ↗