Übersetzungsverhältnis
Mechanik
Basiswissen
Das Übersetzungsverhältnis, oft mit einem kleinen i abgekürzt, ist das Verhältnis der Drehzahl des Antriebs zur Drehzahl des Abtriebs.[5][6] Es sagt also, wie viel mal so oft dreht sich sich das Antriebsrad wie das Abtriebsrad. Das ist hier kurz vorgestellt.
Vorab
- Das Wort bezieht sich häufig auf Drehbewegungen.
- Oft hat man ein Rad, das ein anderes Rad antreibt.
- Das antreibende Rad nennt man den Antrieb.
- Das Rad, das angetrieben wird ist der Abtrieb.
Zahlenbeispiel
- Angenommen ein kleines Zahnrad treibt an großes Zahnrad an.
- Das kleine Zahnrad (der Antrieb) bewege sich 20 mal in jeder Minute.
- Das große Zahnrad (der Abtrieb) bewege sich 5 mal in jeder Minute.
- Das Übersetzungsverhältnis ist dann: 20 durch 5 = 4
Berechnung des Übersetzungsverhältnisses
- Mit Drehzahlen: i = Drehzahl Antrieb geteilt durch Drehzahl Abtrieb
- Mit Zahnrädern: i = Anzahl Zähne Abtrieb geteilt durch Anzahl Zähne Antrieb
- Mit Riementrieben: i = Durchmesser Abtriebsrad durch Durchmesser Antriebsrad
Untersetzung
- i > 1
- Der Antrieb dreht sich schneller als der Abtrieb.
- Der Antrieb hat weniger Zähne als der Abtrieb.
- Das Antriebsrad ist kleiner als das Abtriebsrad.
- Man sagt auch: Übersetzung ins Langsame
- Z. B. schneller Flugzeugmotor, langsamer Propeller ↗
- Siehe auch Untersetzung ↗
Übersetzung
- i < 1
- Der Antrieb dreht sich langsamer als der Abtrieb.
- Der Antrieb hat mehr Zähne als der Abtrieb.
- Das Antriebsrad ist größer als das Abtriebsrad.
- Man sagt auch: Übersetzung ins Schnelle
- Z. B. eine Salatschleuder ↗
- Siehe auch Übersetzung ↗
Ein Praxisversuch dazu
Mit einfachen Zahnrädern aus dem Elektronik- oder Bastelladen kann man verschiedene Getriebe bauen, die als Tischversuch die Logik von Übersetzungen greifbar machen. Ein Beispiel für einen solchen Versuch steht unter Gleichung aus Potenzzahnradgetriebe ↗
Fußnoten
- [1] "Übersetzungsverhältniß (Übersetzungszahl, Umsetzungsverhältniß), bei Zahnrädern das Verhältniß der Winkelgeschwindigkeit des getriebenen Rades zu der des treibenden." In: Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 115. Online: http://www.zeno.org/nid/20011166452
- [2] "Übersetzung (Übersetzungsverhältnis), eine Verhältniszahl, die beim Hebel das Verhältnis der Hebelarme oder der an den Hebelarmen wirkenden Kräfte angibt. Bei Rädergetrieben bezeichnet das Übersetzungsverhältnis das Verhältnis der Radien oder Durchmesser, der Winkelgeschwindigkeiten oder der gleichzeitig ausgeführten Umdrehungen zweier miteinander arbeitenden Räder (vgl. Rädergetriebe, S. 549). Bei Flaschenzügen, hydraulischen Hebemaschinen und Pressen wird durch die Ü. ausgedrückt, wievielmal die eingeleitete Kraft vergrößert oder die eingeleitete Geschwindigkeit verkleinert wird." In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 861. Online: http://www.zeno.org/nid/20007620462
- [3] "Übersetzungsverhältnis, bei Triebwerken das Verhältnis der Umdrehungszahlen (Winkelgeschwindigkeiten) zweier zusammenarbeitender Räder (Riemen-, Seil-, Ketten- oder Schnurscheiben) und deren Wellen." In: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 882. Online: http://www.zeno.org/nid/20001640178
- [4] "Uebersetzungsverhältnis bei Zahnrädern oder Transmissionen ist gleich dem Verhältnis der Drehgeschwindigkeiten bezw. der Umlaufzahlen zweier Zahnräder oder Wellen. Das Uebersetzungsverhältnis bei nacheinander eingreifenden Zahnrädern, vom ersten treibenden Zahnrade bis zum letzten getriebenen Zahnrade, ist gleich dem Verhältnis des Produktes der Zähnezahlen der getriebenen Zahnkränze zu dem Produkte der Zähnezahlen der treibenden Zahnkränze (vgl. Vorgelege)." In: der Artikel "Übersetzungsverhältnis", verfasst von Burmester. In: Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 688. Online: http://www.zeno.org/nid/20006143652
- [5] "Es hat sich für das Verhältnis φ der Umdrehungszahlen n1 und n2 keine bestimmte Regel im Sprachgebrauch eingeführt, ob es für n1 : n2 oder für n2 : n1 gelten soll. Wählt man φ = n1 : n2 = ω1 : ω2 = r1 : r2 = z2 : z1, so gilt die Uebersetzung für φ < 1 ins Schnelle, φ > 1 ins Langsame." In: der Artikel "Übersetzungsverhältnis", verfasst von Lindner. In: Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 688. Online: http://www.zeno.org/nid/20006143652
- [6] "Nach DIN ist als Übersetzungsverhältnis der Quotient aus Drehzahl der Kraftmaschine (Getriebeeingang) und Drehzahl der Arbeitsmaschine (Getriebeausgang) definiert. Bei i > 1 wird die Drehzahl verkleinert, aber das übertragene Drehmoment vergrößert. Bei i > 1 wird umgangssprachlich Untersetzung bzw. Übersetzung ins Langsame und bei i < 1 Übersetzung ins Schnelle gebraucht." In: der Artikel "Übersetzung (Technik)" auf Wikipedia. 5. Oktober 2024. Online: https://de.wikipedia.org/wiki/Übersetzung_(Technik)