Stromatolith
Geologie
Basiswissen
Stromatolithen sind gesteinsartige Gebilde an seichten ruhigen Küsten. Sie werden von bakterienähnlichen Lebewesen erzeugt und gehören mit zu den ältesten organischen Gebilde auf der Erde überhaupt.
Entstehung von Stromatolithen
In Gewässern wachsende Mikroorganismen fangen oft Sedimente ein oder fällen Feststoffe aus dem Wasser aus. Wachsen Kolonien von solchen Organismen mit jahreszeitlichem Wechsel in die Höhe entsteht oft eine gut erkennbare Schichtung. Die Kolonien als Ganzes sind oft säulen- oder büschelartig. Stromatolithen zählen mit zu den ältesten Zeugnissen von Leben auf der Erde. Siehe auch erstes Leben ↗
Seit wann gibt es Stromatolithen?
Die ältesten Fossilien sind etwa 3,46 Milliarden Jahre alt. Stromatolithen sind damit bereits recht schnell nach der Entstehung der ersten lebenden Zellen überhaupt entstanden. Die entsprechende Zeit der Erdgeschichte ist das sogenannte Archaikum ↗
Stromatolithen als frühes Indiz für Photosynthese
Heute noch lebende Stromatolithen in Australien beherbergen Einzeller, die ihre Energie aus der Photosynthese beziehen. Man geht davon aus, dass auch die frühestens Formen dieser Lebensgemeinschaft zur Photosynthese in der Lage war. Damit wäre die Photosynthese schon sehr früh in der Geschichte des Lebens entstanden[1], kurz nachdem die Erde ausreichend kühl für dauerhaft flüssiges Wasser war und sich die ersten Zellen gebildet hatten. Siehe dazu auch Photosynthese ↗
Etymologie von Stromatolith
Das Wort ist zusammengesetzt aus den griechischen Silben stroma für Decke und lithos für Stein. Die Bedeutung soll die Schichtung der Steine angeben.
Fußnoten
- [1] RE Blankenship: Early evolution of photosynthesis. In: Plant Physiol. 2010 Oct;154(2):434-8. doi: 10.1104/pp.110.161687. PMID: 20921158; PMCID: PMC2949000.
- [2] Howard Bloom: The Global Brain: The Evolution of Mass Mind from the Big Bang to the 21st Century. Wiley, 2000, ISBN 978-0-471-29584-6; deutsch: Global Brain: die Evolution sozialer Intelligenz. Aus dem Amerikanischen und mit einem Nachwort von Florian Rötzer. DVA, 1999, ISBN 978-3-421-05304-6. Dort das Kapitel "Kreative Netze im präkambrischen Zeitalter", ab Seite 25. Bloom beschreibt dort Stromatolithen als eine "Megalopolis" von mehr Bakterien als in Mexico City Menschen Leben. Diese Kolonien, so Bloom, bilden eine kollektive Intelligenz aus, eine kollektive Lernmaschine ↗