Replikator
Biologie
Basiswissen
Als Replikator bezeichnen die Evolutionsbiologen John Maynard Smith[4] und Richard Dawkins[7] Moleküle, die sich vervielfältigen konnten oder sich selbst ähnliche Strukturen herstellen konnten[5]. Für eine Evolution benötigte man Replikatoren mit Variationen[6][8]. Replikatoren bideten eine wesentliche Zwischenstufe von der chemischen hin zur biologischen Evolution. Im Zusammenhang mit einer kulturellen Evolutionen betrachtet man auch sogenannte Meme als Replikatoren[9][10]. Siehe auch Metasystem-Transitionen ↗
Fußnoten
- [1] Richard Dawkins: Das egoistische Gen. Spektrum Verlag der Wissenschaft. 1994. ISBN: 3-499-19609-3. Hier vor allem das Kapitel 2: Die Replikatoren, Seite 40 ff. Siehe auch Das egoistische Gen ↗
- [2] Robinson, G. E., Grozinger, C. M., and Whitfield, C. W.: Sociogenomics: social life in molecular terms. Nat. Rev. Genet. 6, 257–270. 2005. doi: 10.1038/nrg1575
- [3] Michael Gillings, Martin Hilbert, Darrell J. Kemp: Information in the Biosphere: Biological and Digital Worlds. In: Trends in Ecology and Evolution. Volume 31, Issue 3, Pages 180-189, March 2016. DOI: 10.1016/j.tree.2015.12.013. Die Autoren gehen von der Entstehung eines globalen Superorganismus, eines Digitalen Organismus (Seite 5) aus. Dieser bestehe aus digitalen und biologischen Bestandteilen (biological-digital fusion). Das Susbtrat der Evolution verschiebe sich dabei von der Biochemie, zur Biologie, zur Kultur bis hin zur Technologie. Auf Seite 7 wird die Idee untersucht, dass die evolutionär wirksamen Replikatoren zunehmend digitaler Art sind. Online: https://escholarship.org/uc/item/38f4b791
- [4] Simple Replikatoren fertigen Kopien von sich selbst an: Replicator "may mean a structure that can arise only if there is a preexisting structure of the same kind in the vicinity. Such structures we will call 'simple replicators'. Im Kapitel "Replication and nucleation". In: John Maynard Smith, Eörs Szathmáry: The Major Transitions in Evolution. Oxford University Press, New York 1995, ISBN 0-19-850294-X. Dort die Seite 41.
- [5] Erb-Replikatoren vervielfältigen sich mit Variationen: "Some replicators […] are able to exist in several forms - A, B, C, etc. and, when they replicate, the new structure resembles the old. We call such structures 'hereditary replicators'." Als Beispiel wird hier die DNA genannt. Im Kapitel "Replication and nucleation". In: John Maynard Smith, Eörs Szathmáry: The Major Transitions in Evolution. Oxford University Press, New York 1995, ISBN 0-19-850294-X. Dort die Seiten 41 und 42.
- [6] Für eine Evolution benötigt man unendlich variable Replikatoren: "For sustained evolution, however, we require indefinite hereditary recplicators." Im Kapitel "Replication and nucleation". In: John Maynard Smith, Eörs Szathmáry: The Major Transitions in Evolution. Oxford University Press, New York 1995, ISBN 0-19-850294-X. Dort die Seite 43.
- [7] Ein "Replikator" ist ein "Molekül" und es hat die "außergewöhnliche Eigenschaft, Kopien seiner selbst herstellen zu können". In: Richard Dawkins: Das egoistische Gen. Rohwohlt Taschenbuch Verlag. 1996. ISBN: 3-499-19609-3. Dort die Seite 44. Aus dem Englischen Original: The Selfish Gene. 1976.
- [8] Die Replikatoren stellten auch falsche Kopien ihrer selbst her, was in der Ursuppe letztendlich zur Konkurrenz ähnlicher Moleküle untereinander führte: "In dem Maße, wie falsche Kopien hergestellt und verbreitet wurden, füllte sich die Ursuppe mit einer Population, die nicht aus identischen Kopien, sondern aus mehreren Vraianten sich replizierender Moleküle bestand" Daraus entstand dann der Prozess der eigentlichen Evolution: "Hätte man zu zwei verschiedenen Zeiten Stichproben aus der Suppe entnommen, so hätte die spätere Stichprobe einen höheren Prozentsatz von Varianten mit höherer Langlebigkeit/Fruchtbarkeit/Wiedergabegenauigkeit enthalten. Das entspricht im wesentlichen dem, was ein Biologe mit Evolution meint, wenn er von Lebewesen spricht, und der Mechanismus ist der gleiche: natürliche Auslese." In: Richard Dawkins: Das egoistische Gen. Rohwohlt Taschenbuch Verlag. 1996. ISBN: 3-499-19609-3. Dort die Seiten 47 und . Aus dem Englischen Original: The Selfish Gene. 1976.
- [9] "In this article we examine the effects of the emergence of a new replicator, memes, on the evolution of a pre-existing replicator, genes." In: L. Bull, O. Holland, S. Blackmore: On meme--gene coevolution. In: Artif Life. 2000 Summer;6(3):227-35. doi: 10.1162/106454600568852. Online: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11224917/
- [10] "Memes are the smallest recognizable pieces of cultural information—the building blocks of ideas. Dawkins, who invented the term, argues that memes are independent replicators subject to mutation and natural selection closely analogous to genes. This note points out some of the consequences of this hypothesis by taking several well-known genetic phenomena and translating them into memetic language." In: John A. Ball: Memes as replicators. In: Ethology and Sociobiology. Volume 5, Issue 3. 1984. Dort die Seiten 145 bis 161. ISSN 0162-3095. DOI: https://doi.org/10.1016/0162-3095(84)90020-7.