Pessimismus
Gewohnheitsmäßiger Trübsinn
Charakterisierung
Eine Denkhaltung, die in allem nur Schlechtes sieht, düsterer Weltblick. Hier wird kurz erläutert, wie eine Fehldeutung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse zu einer verbreiteten Art von Weltpessimismus führte.
Naturwissenschaften
Naturwissenschaftlich wird eine pessimistische Grundhaltung oft mit zwei verwandten Argumentationen begründet: a) unser menschliches Dasein ist bloß Ergebnis blinder Naturgesetzmäßigkeiten. Was wir tun oder lassen ist durch Gesetze vorherbestimmt. Diese Denkhaltung nennt man Determinismus. Eng damit verwandt ist die Überzeugung b) dass das Universum keinem Zweck folgt oder aber auf irgendeine Weise in einem unerfreulichen Zustand endet, etwa dem Big Crunch oder dem Wärmetod ↗
Relativierung
Ein naturwissenschaftlich begründeter Pessimismus ist ein Widerspruch in sich. Die Naturwissenschaften zeichnen sich dadurch aus, dass sie keinen Anspruch auf endgültige Wahrheiten erheben. Naturwissenschaftlich seriös wäre es, verschiedene Indizien für einen Determinismus zu nennen oder dafür, dass die Welt in einem Wärmetod enden könnte. Naturwissenschaftlich unseriös wäre es hingegen, den Determinismus oder einen Wärmetod als sichere Fakten anzunehmen. Siehe auch Naturwissenschaft ↗
Die Machina sapiens als Beispiel
Im Jahr 2000 veröffentlichte der Mediziner Kazem Sadegh-Zadeh seine Vision eines globalen Überwesens, der Machina sapiens. Sie befinde sich bereits in der Entstehung und versklave den Menschen zu ihren Zwecken. Der Mensch lässt das nicht nur geschehen, sondern feuert den Prozess auch noch blind an. Sadegh-Zadeh zeichnet ein sehr pessimistisches Bild - ohne Hoffnung - von der Zukunft des Menschen. Lies mehr dazu unter Machina sapiens ↗
Bonmot
"Der Optimist sieht in jedem Problem eine Chance. Der Pessimist sieht in jeder Chance ein Problem." (Sinngemäß zitiert, wahrscheinlich ursprünglich von dem deutschen Schauspieler Horst Tappert).