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Nullhypothese


H₀


Basiswissen


Bei einem Signifikanz- oder Hypothesentest unterscheidet man die Alternativhypothese H₁ und die Nullhypothese H₀. Letztere wird hier näher erklärt.

Zu welchem Thema gehört das Stichwort Nullhypothese?



Welche Rolle spielt die Nullhypothese in der Statistik?


Ein Hypothesentest dient dazu, eine statistisch formulierbare Vermutung über eine große Anzahl von Dingen, Menschen oder Sachverhalten zu prüfen. Diese Vermutung geht meistens in die Richtung, dass sich eine bisher angenommene Wahrscheinlichkeit in irgendeiner Weise geändert hat oder dass es ein Phänomen gibt, das vom reinen Zufall abweicht. Diese Annahme könnte man die Arbeitshypothese (Alternativhypothese genannt) nennen. Beispiel: Ich vermute, dass ein Würfel gezinkt ist und dass er mehr Sechser würfelt, als er per Zufall dürfte. "Der Würfel ist gezinkt" wäre die Arbeitshypothese. Nun kommt der Gedanke hinzu, dass man die Arbeitshypothese nur mit großer Vorsicht annehmen will. Wenn nicht wirklich gute Fakten für sie sprechen, dann will man sich doch lieber auf "Nullhypothese" zurückfallen lassen, dass nämlich doch alles rein zufällig abläuft. Die Nullhypothese ist also immer das, was man sicherheitshalber annehmen will, wenn die eigene interessierende Hypothese nicht statistisch überzeugt.

Welche Eigenschaften hat die Nullhypothese?



Was unterscheidet sie von der Alternativhypothese?



Was ist Empirismus?


Die Nullhypothese als Teil eines Hypothesentests ist ein wichtiges Werkzeug innerhalb der empirisch arbeitenden Wissenschaften. Empirismus nennt man die Überzeugung, dass Theorien stets an der Wirklicheit überprüft werden müssen. Als Überprüfung gelten dabei Experiment, Beobachtung und Vorhersage. Der Empirismus als wissenschaftliche Methode geht zurück auf die griechische Antike (Aristoteles), wurde dann auch im Mittelalter in der westeuropäischen Scholastik (Denkströmung) formuliert aber er erst seit dem 16ten Jahrhundert konsequent angewandt (z. B. Galilei). In Konkurrenz stand der Empirismus unter anderem zur reinen Logik (nur Denken) und zur früher dominanten kirchlichen Doktrin der biblischen Offenbarung als oberste Wahrheitsquelle. In den Sozialwissenschaften wurde der Empirismus seit dem frühen 19ten Jahrhundert zunehmend wichtig (Auguste Comte). Lies mehr dazu unter Empirismus ↗