Mittagskreis
Astronomie
Basiswissen
Der Mittagskreis[1], früher auch Mittagslinie genannt[4] wird heute meist als Meridian bezeichnet. Der Mittagskreis. Die Idee eines Mittagskreises hängt eng mit der Idee der geographischen Länge zusammen. Da alle Ort auf einem gemeinsamen Längengrad zur gleichen Zeit Mittag haben, kam der Name Mittagskreis zustande. Was er in der Astronomie bedeutet, ist erklärt im Artikel zum Meridian ↗
Fußnoten
- [1] 1793, Mittagskreis als Meridian: "Die Mittagsfläche, plur. die -n. 1) In der mathematischen Erdbeschreibung und Astronomie, diejenige Fläche oder Ebene durch die Achse, welche auf dem Horizonte senkrecht stehet, und folglich durch das Zenith und Nadir gehet. Der Kreis, welcher sie gleichsam begränzt, heißt der Mittagskreis, der Mittagszirkel, Meridian, Meridianus, und die gerade Linie, in welcher sich der Horizont und die Mittagsfläche durchschneiden, die Mittagslinie. 2) Eine jede gegen Mittag gelegene Fläche." In: Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 240. Online: http://www.zeno.org/nid/20000321230
- [2] 1809, Verweis auf Meridian: "Der Mittagskreis, s. Meridian." In: Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 8. Leipzig 1811, S. 68. http://www.zeno.org/nid/20000797804
- [3] 1835, Mittagskreis als Meridian: "Halbkugel. Um zur Eintheilung der Erde feste Anhaltepunkte zu haben, denkt man sich mehrere größte Kreise, d. h. solche, welche sie in gleiche Hälften theilen, um dieselbe gezogen. Diese sind der Aequator und der Meridian oder Mittagskreis; und man erhält dadurch zwei Halbkugeln (Hemisphären). Sonach scheidet der Aequator die Erde in die nördliche und südliche, der Meridian hingegen in die östliche und westliche Halbkugel." In: Damen Conversations Lexikon, Band 5. [o.O.] 1835, S. 127. Online: http://www.zeno.org/nid/20001736264
- [4] 1839, Mittagskreis als Meridian, Herkunft der Bezeichnung: "Mittagskreis, Mittagslinie und Meridian sind Namen für diejenigen auf dem Globus (s.d.) gezeichneten Kreise, welche den Äquator senkrecht durchschneiden und zugleich durch beide Pole gehen oder die man sich am Himmelsgewölbe durch beide Himmelspole und den Zenith (Scheitelpunkt) und Nadir (Fußpunkt) eines Ortes auf der Erde gezogen denkt. Ihre Namen rühren davon her, weil jedesmal für sämmtliche unter denselben Meridian liegende Punkte der von der Sonne beleuchteten Erdhälfte zugleich Mittag ist, wenn die Sonne senkrecht über diesem Meridian steht, während ebenso die auf der dunkeln Erdhälfte unter demselben liegenden Orte alle Mitternacht haben. Da während der täglichen Umdrehung der Erde jeder Punkt derselben auch einmal Mittag hat, so ist für einen jeden auch ein Mittagskreis denkbar; gezeichnet oder genauer bestimmt werden aber natürlich nur diejenigen, welche zu astronomischen oder geographischen Ortsbestimmungen nöthig sind. Es scheidet nämlich jeder Meridian die Erde in eine östl. und westl. Hälfte, wie der Äquator in eine südl. und nördl., und wird, wie alle Kreise, in 360° eingetheilt, nach denen man vom Äquator an südl. oder nördl. messend, die entsprechende geographische Breite der unter einem bestimmten Meridiane liegenden Orte, sowie mit Hülfe des Äquators und der Parallelkreise ihre geographische Länge (s.d.) bestimmt." In: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 158. Online: http://www.zeno.org/nid/20000845728
- [5] 1856, Mittagskreis als Meridian: "Meridian, Mittagskreis, heißt der Kreis der Himmelskugel, welcher durch die beiden Pole und durch Zenith und Nadir eines Ortes geht; er steht senkrecht auf dem Aequator und Horizont und scheidet die Himmelskugel in eine westl. u. östl. Hälfte. Man theilt den M. in 2 Hälften, die obere u. untere, d.h. die über dem Horizont liegende u. die unter demselben befindliche Hälfte. Tritt ein Gestirn in die obere Hälfte des M.s, so hat es seinen höchsten Stand erreicht; geschieht dies bei der Sonne, so ist es Mittag für alle unter demselben M. gelegenen Orte. Ferner haben alle unter dem gleichen M. liegenden Orte gleiche geographische Länge. Um diese zu bestimmen, hat man einen Haupt-M., 1. M. (s. Länge) angenommen, von dem aus gezählt wird. Jeder M. wird in 360 Grade getheilt, nach welchen die geographische Breite (s.d.) bestimmt wird." Und so weiter. In: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 159. Online: http://www.zeno.org/nid/20003431754
- [6] 1860: Mittagskreis als Meridian: "Mittagskreis u. Mittagslinie, so v.w. Meridian. In: Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 327. Online: http://www.zeno.org/nid/20010450378
- [7] 1905, Mittagskreis als Meridian: "Mittagskreis, s. Meridian." In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 915. Online: http://www.zeno.org/nid/20007097018
- [8] 1911, Mittagskreis als Meridian: "Mittagskreis, Mittagslinie, s. Meridian." In: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 196. Online: http://www.zeno.org/nid/20001360655