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Konfidenzintervall


Statistik


Basiswissen


In 95 Prozent der Fälle liegt der wahre Wert nahe beim Wert der Stichprobe: eine solche Angabe nennt man auch das Konfidenzintervall. Das ist hier näher erklärt.

Definition


Ein Konfidenzintervall ist ein Intervall aus der Statistik, das die Präzision der Lageschätzung eines Parameters (zum Beispiel eines Mittelwertes) angibt. Häufig geht es um die Frage, wie genau eine Stichprobe den tatsächlichen Wert einer Grundgesamtheit trifft: Das Konfidenzintervall ist der Bereich, der bei unendlicher Wiederholung eines Zufallsexperiments mit einer gewissen Häufigkeit (dem Konfidenzniveau) die wahre Lage des Parameters einschließt.

Konfidenzniveau


Ein häufig verwendetes Konfidenzniveau ist 95 %, so dass in diesem Fall (mindestens) 95 % aller auf Grundlage von gemessenen Daten berechneten Konfidenzintervalle den wahren Wert der zu untersuchenden Population beinhalten. Die häufig anzutreffende Formulierung, dass der wahre Wert zu 95 % im Konfidenzintervall liegt, d. h. im vorhandenen berechneten Intervall, ist streng genommen nicht korrekt, der wahre Wert liegt entweder in diesem Intervall, oder er liegt nicht darin.

Tischversuch zum Konfidenzintervall


In einer Schale befinden sich genau 100 Würfel, von denen genau ein Viertel, also 25 %, Primzahlen sind. Wie gut bekommt man diesen wahren Anteil mit Hilfe von Stichproben abgeschätzt? Das ist die Frage, zu der das Konfidenzintervall und Konfidenzniveau die Antwort sind. Siehe dazu Konfidenzintervall (Versuch) ↗

Beispiel: Todesstrafe


Im Jahr 2014 musste der oberste Gerichtshof in den USA entscheiden, bis bei welchem IQ eine Person nicht mehr als zurechnungsfähig gilt. Wer als nicht zurechnungsfähig gilt, darf nicht hingerichtet werden. Hier stand das Wort Konfidenzintervall für die Zuverlässigkeit, mit der der IQ-Wert einer Person bestimmt werden kann. Das Konfidenzintervall entscheidet hier also über "Leben und Tod".

Fußnoten