Hanau
Eine Stadt am nördlichen Mainufer
Basiswissen
Hanau am Main liegt östlich der Stadt Frankfurt, am Zusammenfluss von Kinzig und Main. Die Stadt war bis in die 1980er Jahre berühmt für ihre vielen Gold- und Silberschmiedebetriebe. Sie ist heute ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt östlich von Frankfurt.
Warum nennt man Hanau die Gold- und Silberschmiede-Stadt?
Seit 1597 hieß die Stadt Hanau religiöse Glaubensflüchtliche aus den damals noch spanischen Niederlanden und Frankreich willkommen. Die Flüchtlinge brachten neben viel Kapital auch Fachwissen, unter anderem Gold- und Silberschmiedekunst mit. Im Goldschmiedehaus und der Zeichenakademie findet heute noch Ausbildung in diesem Bereich statt. Bis in die 1980er existierten im Raum Hanau viele famililäre Silberschmieden. Als ein Beispiel dafür sie die Silberschmiede Adam Manns ↗
Was hat Hanau mit der Atombombe zu tun?
Im zweiten Weltkrieg entwickelten die US-Amerikaner die Atombombe. Der wissenschaftliche Leiter des Projektes war Robert Oppenheimer. Oppenheimers Großeltern lebten in Hanau. Es war dort, wo Robert Oppenheimer als Kind seine Freude an den Naturwissenschaften entdeckte.
Fußnoten
- [1] In einem Lexikon aus dem Jahr 1835: "Hanau, Stadt im Kurfürstenthum Hessen, mit 14,000 Ew., am Flusse Kinzig und dem burgen- und rebenreichen Maine gelegen, aus welchem in die schöngebaute Neustadt ein für den Handel bequemer Canal führt. Es besitzt kunst- und wissenschaftliche, bürgerliche und Wohlthätigkeitsanstalten, und zeichnet sich aus durch seine Gold-, Silber-, Tabak-, Seiden- und Wollmanufakturen, und liefert vorzüglich schönes Porzellan. Sein blühenden Handel veranlaßt zwei lebhafte Messen. In der Umgegend von Hanau, deren romantische Natur eine Reihe Vergnügungsorte bietet, befindet sich das reizende Wilhelmsbad. In dem Park, dessen vortreffliche Anlagen durch eine Allee mit dem Schlosse Philippsruhe verbunden sind, sieht man stets die schöne Welt der Stadt." In: Damen Conversations Lexikon, Band 5. [o.O.] 1835, S. 144-145. Online: http://www.zeno.org/nid/20001736450
- [2] Hanau in einem Lexikon im Jahr 1838: "Hanau ist gegenwärtig eine Provinz des Kurfürstenthums Hessen (s.d.) und war ehedem eine selbständige Grafschaft, welche nach dem Aussterben des Mannsstammes der Reichsgrafen von H. an Hessen kam und 1803 zum Fürstenthum erhoben wurde. Nachdem die Franzosen das Kurfürstenthum Hessen in Besitz genommen, kam H. 1809 größtentheils zum Großherzogthum Frankfurt, bis es 1813 an Hessen-Kassel zurückgegeben wurde. Die Hauptstadt H., mit fast 14,000 Einw., liegt an der Kinzig und ist mit dem Main durch einen Kanal in Verbindung gesetzt. Sie besteht aus der alterthümlichen Altstadt und aus der schön gebauten Neustadt, hat zahlreiche Fabriken und Handel mit Holzwaaren, Gemüse, Obst und Wein. Unmittelbar bei der Stadt liegt ein kurfürstl. Schloß und in der Nähe sind die kurfürstl. Schlösser zu Rumpenheim und zu Philippsruh. Der Badeort Wilhelmsbad hat gleichfalls ein Schloß und mancherlei Anlagen, und steht mit H. durch eine Kunststraße in Verbindung. – Bei H. wurde von Napoleon am 30. Oct. 1813 die letzte Schlacht in Deutschland geschlagen. Napoleon eilte mit seinem flüchtigen Heere nach der Schlacht bei Leipzig Frankreich zu und bereits am 8. Oct. war Baiern der deutschen Sache beigetreten. Der bair. General Wrede, unterstützt von östr., würtemberg. und russ. Truppen, warf sich den Franzosen bei H. entgegen, um ihn aufzuhalten. Von beiden Seiten wurde mit großer Tapferkeit gekämpft, und obgleich sich Napoleon Bahn brach, so hatte er doch einen Verlust von 15,000 M. an Verwundeten und Todten und 10,000 M. an Gefangenen, während die Verbündeten nur 9000 M. einbüßten. Die Stadt H. wurde anfangs von den Baiern besetzt, nachher von den Franzosen genommen und zuletzt wieder von den Verbündeten im Sturm erobert, wobei General Wrede selbst schwer verwundet wurde." In: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 322. Online: http://www.zeno.org/nid/20000831891
- [3] Hanau in einem Lexikon aus dem Jahr 1911: "Hanau, Stadtkreis und Kreisstadt im preuß. Reg.-Bez. Cassel, an der Mündung der Kinzig in den Main, (1900) 29.847 E., Garnison, Land-, Amtsgericht, Handelskammer, Goldschmiedeschule, königl. Zeichenakademie, Schloß; Bijouterie-, Goldwarenfabrikation, Diamantschleifereien. Dabei Schloß Philippsruhe, Kurort Wilhelmsbad und die königl. Pulverfabrik (die größte Deutschlands). 30. Okt. 1813 Sieg Napoleons I. über Österreicher und Bayern unter Wrede. – Die Grafsch. H., seit 1429 Reichsgrafschaft, fiel 1736 zum Teil an Hessen-Cassel, zum Teil an Hessen-Darmstadt, wurde 1803 zum Fürstent. H. erhoben, 1809 zum Großhzgt. Frankfurt geschlagen, 1813 an Hessen-Cassel zurückgegeben. – Vgl. Zimmermann (1897-1905)." In: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 754. Online: http://www.zeno.org/nid/20001171836