Feuerzeug
Physik
Basiswissen
Ein Feuerzeug ist ein kleines Gerät das per Knopfdruck eine Flamme aus Gas erzeugt. Als Brennstoff dienen oft Benzin, Butan oder Propan. Zur Zündung der Flamme dient ein elektrischer Funken. Ursprünglich[1] bezeichnete man als Feuerzeug oder Zündwaren[5] jede Art von Material, mit dem man ein Feuer machen konnte. Siehe dazu auch Feuerstein ↗
Fußnoten
- [1] 1793: "Das Feuerzeug, des -es, plur. die -e, das zum Feuerschlagen nöthige Geräth, z. B. Stahl, Stein, Zunder oder Schwamm, nebst dem Behältnisse desselben." In: Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 138. Online: http://www.zeno.org/nid/2000015265X
- [2] 1838: "Feuerzeug. Bei der großen Wichtigkeit des freien Gebrauchs des Feuers für den Menschen gehört die Erfindung bequemer Feuerzeuge zu den wichtigsten Erfindungen. Es ist bekannt, daß wilde Völker auf eine sehr mühsame Art Feuer erzeugen, indem sie zwei Holzstücke gegeneinander reiben, doch sollen sie es hierin zu einer nicht geringen Fertigkeit bringen. Das älteste der bei uns noch gebräuchlichen Feuerzeuge ist Stahl und Stein (s. Feuerstein), die man gegeneinander schlägt, daß Funken sprühen." Es folgt dann eine sehr ausführliche Darstellung von Feuerzeugen für den Alltag, die aber aufgrund ihrer Gefährlichkeit oft polizeilich verboten sind: In: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 34-35. Online: http://www.zeno.org/nid/20000826774
- [3] 1854, ertsmals auch Streichhölzer erwähnt: "Feuerzeug, Vorrichtung, um schnell Feuer zu erhalten. Das früher durch Jahrh. allein übliche F. war Stahl, Feuerstein u. Zunder. Durch Anschlagen der erstern werden von dem Stahle seine Splitter losgeschlagen, die sich durch die Reibung entzünden u., auf einen andern leicht entzündbaren Körper (Schwamm etc.) auffallend, diesen wieder in Entzündung versetzen. Später kamen die chem. F.e auf, die Döbereinerʼsche Zündmaschine und das elektrische F. etc. Bei diesen beiden wird durch einen eigenen mit der Maschine verbundenen Apparat Wasserstoffgas entwickelt, das durch eine dünne Röhre ausströmend bei der Zündmaschine vermittelst d. Platinschwamms, bei dem elektrischen F.e durch einen von einem Elektrophor gelieferten elektrischen Funken entzündet wird. Das jetzt am allgemeinsten gebrauchte F. sind die Streichzündhölzchen." In: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 697. Online: http://www.zeno.org/nid/20003333817
- [4] 1858, z. B. auch mit Wasserstoff: "Feuerzeug, 1) Apparat, um glimmendes u. helles Feuer zu erzeugen. Bei den Alten geschah dies durch Aneinanderschlagen zweier Kieselsteine u. Entzünden eines Schwammes durch den so erhaltenen Funken. Die Römer nannten ein solches F. Ignitabulum u. schrieben die Erfindung des selben dem Pyrodes zu (s. Feuer): auch erzeugten sie Feuer durch Aneinanderreiben zweier trockener Hölzer. Zu Numa's Zeiten wurde das erloschene heilige Feuer der Vesta durch metallene Hohlspiegel entzündet; auch die Griechen kannten diese Art Feuer anzuzünden, denn Archimedes soll bei der Belagerung von Syrakus die feindliche Flotte mittelst großer Brennspiegel verbrannt haben. In Griechenland bestand dgs gewöhnliche F. (Pyreion) aus einem hohlen Holze (Eschara) u. einem andern (Trypanon), welches in dem ersteren so lange gerieben wurde, bis es sich entzündete; man nahm dazu bes. Lorbeer-, Epheu- od. Maulbeerholz. Diese Art von F. soll von Hermes erfunden worden sein; nach dem homerischen Hymnus auf Hermes scheint derselbe das Feuer durch Reiben von Eisen auf Holz erhalten zu haben. Auch im Mittelalter bediente man sich noch als F. zweier Hölzer, von denen das eine glatt war u. das andere, wie ein Hobel gestaltet, auf dem ersteren gerieben wurde; auf ganz ähnliche Weise erzeugen die Wilden Feuer. Später kamen die F-e in Gebrauch, wo durch Entgegenschlagen eines gehärteten Feuertahls gegen einen harten Stein (Feuerstein) u. Auffangen der Funken auf Zunder od. Schwamm derselbe zum Glimmen gebracht u. durch einen mit Schwefel überzogenen baumwollenen Faden (Schwefelfaden) helles Feuer erzeugt wurde. An die Stelle dieser F-e traten die sogenannten chemischen F-e, welche gegen Ende des 18. Jahrh. von Frankreich nach Deutschland gebracht wurden; sie bestanden aus einer mit Asbest gefüllten Flasche, welcher mit Schwefelsäure angefeuchtet war, u. aus den eigentlichen Zündhölzern, deren eines Ende mit Schwefel u. dann mit einer, meist mit Zinnober gefärbten Mischung von chlorsaurem Kali, Schwefel u. Leim überzogen war. Bei der Berührung dieser Mischung mit der Schwefelsäure entzündete sie sich. Seit der Mitte des 4. Jahrzehndes kamen die Streichfeuerzeuge in Gebrauch; ihre Anwendung ist gegenwärtig ganz allgemein u. ihre Fabrikation ist zu einem wichtigen Industriezweig herangewachsen. Über die verschiedenen Arten u. die Bereitung der Streichhölzchen, s.d. Andere, wiewohl nur wenig in Gebrauch gekommene F-e sind: das elektrische F., wobei Wasserstoffgas mittelst eines elektrischen Funkens entzündet wird u. in einer Flamme ausströmt; Fürstenberg in Basel erfand sie 1770 u. Ehrmann in Strasburg machte sie zuerst 1780 bekannt. Die pneumatischen F-e bestehen in einem hohlen Cylinder mit einem luftdicht schließenden Stempel, bei dessen schnellem Hineinstoßen die eingeschlossene Luft sich so erhitzt, daß ein daran befestigter Zunder zum Glimmengelangt. Das Phosphor- F., welches darauf beruht, daß Schwefe lhölzchen, in ein mit Phosphor gefülltes Fläschchen getaucht, beim Herausziehen etwas Phosphor mit herausbringen, welcher sich dann an der Luft entzündet. Die Anwendung des Wasserstoffgases in den Döbereinerschen Platin-F-en beruht auf der von Döbereiner 1823 gemachten Entdeckung, daß ein gegen sein vertheiltes Platin (Platinschwamm) geleiteter Strom Wasser. stoffgas jenes zum Glühen bringt u. sich selbst auch ent;ündet; 2) scherzweise eine kleine u. schlecht organisirte Buchdruckerei." In: Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 250. Online: http://www.zeno.org/nid/20009920722
- [5] 1904: Feuerzeug als Zündwaren: "Zündwaren, im allgemeinen alle Erzeugnisse zur raschen Herstellung von Feuer, speziell die im Gebrauch befindlichen, nach Reiben an rauhen oder chemisch präparierten Flächen anbrennenden Wachskerzchen, Papierzünder, Streichhölzer u.s.w. (vgl. a. Feuerzeug, pneumatisches, Initialzündungen, Platinfeuerzeug, Tauchfeuerzeug)." Es folgt dann eine sehr ausführliche Beschreibung von der Herstellung und Beschaffenheit verschiedener damals moderner Zündwaren. In: Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 1018-1021. Online: http://www.zeno.org/nid/20006151981
- [6] 1905, ein sehr umfangreichner historischer Abriss steht in: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 529-531. Online: http://www.zeno.org/nid/20006605494