Endomorphose
Geologie
Basiswissen
Als Endomorphose[1] bezeichnet man die innere Umwandlung eines Erstarrungsgesteins unter dem Einfluss der Umgebung, oder die im Kontakt mit dem Nebengestein veränderte Ausbildung von Eruptivgestein[2]. Die eigentliche Wortbedeutung ist „Umwandlung etwas Inneren“. Diese Bedeutung kann als Sinnbild auch auf andere Sachverhalte übertragen werden. Das ist hier kurz vorgestellt.
Endormorphose als Sinnbild in der Evolution
Gerät Magma in eine kältere Umgebung, bildet sich das noch nicht erstarrte Gestein unter dem Einfluss dieser Umgebung aus. Die Umgebung formt und prägt also einen Teil ihres Inneren mit. Dieses Bild kann man auch übertragen auf zum Beispiel soziologische oder evolutionäre Prozesse, in denen Gruppen und Umgebungen aktiv Teile ihres selbst um- oder ausgestalten. Beispielhaft kann man hier die Einpassung ehemals eigenständiger Einzeller in einen entstehenden Überorganismus aus vielen Zellen nennen. Siehe dazu auch Schwämme ↗
Endomorphose als Sinnbild in der Futurologie
Verschiedene Autoren zeichnen das Bild eines auf der Erde entstehenden Überorganismus. Dieser forme dann die Menschen nach seinen inneren Bedürfnissen. Pessimisten malen dabei vor allem Szenarien einer Versklavung der Menschheit durch den Überorganismus aus[4], es droht die Entstehung eines Homo integratus degeneratus. Andere sehen in der Ausbildung eines möglichen globalen Überorganismus eher einen sinnstiftenden Rahmen für den individuellen Menschen[5], der Mensch wird zum glückseligen Menschen, einem Homo beatus. Siehe auch Technosoziobiont ↗
Fußnoten
- [1] Endormorphose. In: Duden. 27. Juli 2022. Online: https://www.duden.de/rechtschreibung/Endomorphose
- [2] Endormorphose. In: Digitales Wörterbuch der Deutschen Sprache. 27. Juli 2022. Online: https://www.dwds.de/wb/Endomorphose
- [3] K. C. von Leonhard, H. G. Bronn: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geognosie, Geologie und Petrefakten-Kunde. Heidelberg. 1858. Seite 674.
- [4] Kazem Sadegh-Zadeh: Als der Mensch das Denken verlernte: Die Entstehung der Machina sapiens. Burgverlag, Tecklenburg. 2000. ISBN: 3-922506-99-2. Siehe auch Machina sapiens ↗
- [5] Joël de Rosnay: Homo symbioticus. Einblicke in das 3. Jahrtausend, Gerling Akademie Verlag, München 1997, ISBN 3-9803352-4-0. Siehe auch Homo symbioticus ↗