Einsiedlerkrebs
Biologie
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Basiswissen|
Krebse mit zehn Füßen|
Einsiedlerkrebse beobachten|
Einsiedlerkrebe als kooperative Tiere|
Fußnoten
Basiswissen
Zu den Einsiedlerkrebsen gehören insgesamt sechs verschiedene Tierfamilien. Die Einsiedlerkrebe haben alle einen weichen Hinterleib, den sie zum Beispiel in leeren Gehäusen von Schnecken oder sonstigen Behausungen anderer Tiere verstecken und damit schützen.
Krebse mit zehn Füßen
Die Einsiedlerkrebse gehören zur sogenannten Ordnung der Zehnfußkrebsen, auf Latein Dekapoda[1]. Sie haben insgesamt 5 Paare an Beinen, die alle eine eigene Funktion haben: ein Paar bilden die Scheren, zwei weitere Paare (also vier Beine) dienen dem Laufen. Und noch zwei Paare dienen dazu, das Gehäuse festzuhalten.
Einsiedlerkrebse beobachten
An der deutschen Nordseeküste sind Einsiedlerkrebes häufig zu sehen. Insbesondere die kleinen Jungtiere lassen sich im auslaufenden Wasser der Brandung oft gut auschmachen: die Wellen spülen die im Sand vergrabenen Tiere frei, woraufhin diese sich dann schnell wieder einbuddeln. Die entsprechenden Bewegungen nimmt das Auge gut wahr.
Junge Einsiedlerkrebse vergraben sich im Sand, Wangerooge, Juli 2023. Das Phänomen war auch im Jahr darauf zu beobachten.[2]
Einsiedlerkrebe als kooperative Tiere
Wenn ein Einsiedlerkrebs wächst, muss er sich irgendwann ein neues Schutzgehäuse suchen. Dabei hat man beobachtet, dass bis zu 20 Tiere sich so untereinander abstimmen, dass jedes Tier in das optimal freiwerdende Gehäuse einziehen kann.[3] In der Biologie spricht man von einer sogenannanten Kooperation [Zusammenarbeit] ↗
Fußnoten
- [1] Zu den Zehnfußkrebsen (Dekapoda) zählen beispielsweise auch noch der Hummer, der Flusskrebs sowie die Krabben. Ebenfalls zu den Krebsen, nicht aber zu den Zehnfußkrebens, gehören zum Beispiel die Garnelen, der Flohkrebs, die Asseln, die Rankenfußkrebse und der Brunnenkrebs. Siehe als typisches Beispiel für einen Zehnfußkrebs dieStrandkrabbe ↗
- [2] Das Video zu den Einsiedlerkrebsen entstand im Juli 2023 auf der Nordseeinsel Wangerooge. Auch 2024 konnten am Strand dieser Insel sehr viele Einsiedlerkrebes beobachtet werden. Das Video ist auch beschrieben unter: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/16/Einsiedlerkrebse_(sich_eingrabend).webm
- [3] Ivan D. Chase, Marc Weissburg, Theodore H. Dewitt: The vacancy chain process: a new mechanism of resource distribution in animals with application to hermit crabs. In: Animal Behaviour. Band 36, Nr. 5, September 1988, S. 1265–1274, doi:10.1016/S0003-3472(88)80195-7