Diffraktion
Physik
Basiswissen
Diffraktion, auch Inflexion[3] heißt in der Physik dasselbe wie Beugung[2]. Damit ist insbesondere die Ausbreitung von Licht in Bereiche gemeint, in die es bei ausschließlich geradliniger Bewegung im Sinne einer Strahlenoptik nicht gelangen dürfte; und zwar verursacht durch undurchsichtige Körper in dessen direkter Nähe das Licht vorbei geht[4]. Der Begriff wurde von Francesco Maria Grimaldi (1618 bis 1663) geprägt[2] und von Isaac Newton gemieden und durch das Wort Inflexion ersetzt[5]. Diffraktion als Folge von Wellenphänomenen geht immer auch mit Effekten der Interferenz einher[6]. Siehe mehr unter Beugung ↗
Fußnoten
- [1] 1665: Erstmals im Sinne der heutigen Optik wurde das Wort Diffraktion verwendet in: Francesco Maria Grimaldi: Physicomathesis de lumine, coloribus, et iride, aliisque annexis, Bologna 1665. Siehe auch Francesco Maria Grimaldi ↗
- [2] 1905: "Diffraktion (lat.), s. Beugung des Lichtes." In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 2. Unter Beugung heißt es dann: "Beugung des Lichtes (Diffraktion, Inflexion), die zuerst von Grimaldi 1665 beobachtete, von Fresnel und Fraunhofer genauer studierte seitliche Ablenkung des durch schmale Spalten hindurchgehenden Lichtes, die sich in gleicher Weise bei dunkeln Wärmestrahlen und chemischen Strahlen sowie bei Hertzschen elektrischen Strahlen zeigt." Online: http://www.zeno.org/nid/20006491227
- [3] 1907: "Inflexion (Diffraktion), soviel wie Beugung des Lichtes (s. Beugung)." In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 823. Online: http://www.zeno.org/nid/20006818641
- [4] 1908: "Beugung (Inflexion, Diffraktion) des Lichtes heißt die Ablenkung von der geradlinigen Fortpflanzung, die das Licht am Rande undurchsichtiger Körper erfährt. Die Beugungserscheinungen sind Wirkungen dieser Ablenkung und der Interferenz des Lichtes. Trifft ein schmales Bündel paralleler Lichtstrahlen auf einen engen Spalt und dringt es durch diesen in eine Dunkelkammer (Camera obscura), so erzeugt es auf der dem Spalt gegenüberstehenden Wand nicht bloß ein direktes Bild des Spaltes, sondern, falls man mit einfarbigem Lichte experimentiert, eine größere Anzahl schwächerer Bilder zu beiden Seiten des Hauptbildes (Fig. 9) von einer mit wechselnder Entfernung vom Hauptbilde abnehmenden Intensität. Falls man weißes Licht hat, zeigt sich das Hauptbild zu beiden Seiten durch Streifen prismatischer Farben umsäumt (Interferenzfransen)" In: Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 151-158. Online: http://www.zeno.org/nid/20006076440
- [5] R. Cecchini and G. Pelosi: Diffraction: the first recorded observation. In: IEEE Antennas and Propagation Magazine, vol. 32, no. 2, pp. 27-30, April 1990, doi: 10.1109/74.80496. Online: https://ieeexplore.ieee.org/stamp/stamp.jsp?tp=&arnumber=80496
- [6] "Beugung, Diffraktion, die bei einer Wellenbewegung auftretende Abweichung von der ursprünglichen Richtung der Wellennormalen, die nicht durch Brechung, Reflexion oder Streuung hervorgerufen wird, sondern durch im Weg stehende Hindernisse (z.B. Beugungsspalt, Blende, Kante usw.) oder Dichteänderungen des Mediums (z.B. Erdatmosphäre). Sie ist stets mit Interferenz verbunden." Aus dem Artikel zur Beugung. In: Spektrum Lexikon der Physik. Abgerufen am 18. Dezember 2023. Online: https://www.spektrum.de/lexikon/physik/beugung/1503