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Das Banner der Rhetos-Website: zwei griechische Denker betrachten ein physikalisches Universum um sie herum.

Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst

Pionierarbeit

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Basiswissen


Um 1890 verband der Flugpioninier Otto Lilienthal theoretische Überlegungen mit praktischen Erkenntnisen: so erkannte er etwa die Bedeutung des Flügelprofils für den Auftrieb und der Anordnung von Flügeln für einen stabilen Flug. Den Ansatz, Technik nach Vorbildern aus der Natur zu gestalten nennt man auch Bionik. Otto Lilienthal war damit ein Pionier der modernen Bionik.



Bildbeschreibung und Urheberrecht
Der Flugpionier Otto Lilienthal nutzte einen aufgeschütteten Hügel (Fliegeberg) als Startplatz für seine Probeflüge. Lilienthal entwickelte über Jahre hinweg die Theorie zur Gestaltung eines Fluggerätes, auf die 1903 die Gebrüder Wright aus den USA zurückgriffen und damit das erste Motorflugzeug bauten. © Dr. Richard Neuheuss Gunter Heim ☛


Kurzinformation zu Otto Lilienthal


  • Otto Lilienthal war ein Pionier des Flugzeugbaus.
  • Ein zentrales Problem war die Stabilität beim Fliegen.
  • Lilienthal beobachtete Vögel beim Flug und machte genaue Notizen.
  • Er testete dann verschiedene Flügelformen im Labor.
  • Dazu dienten mathematische und physikalische Formeln.
  • Davon handelt in gut verständlicher Sprache das Buch.

Ist Lilienthals Ansatz noch aktuell?


Ja, über 130 Jahre nach Lilienthals bahnbrechnenden Arbeiten dienen Vögel noch immer als Vorbild für die Konstruktion von Fluggeräten. So war es um 2020 noch ein Problem, kleine Fluggeräte, etwa Drohnen, weniger anfällig gegen schnell wechselnde Windverhältnisse zu machen. Turmfalken aber beherrschen genau diese Kunst mit ihrem Gleit-Schwebe-Flug, bei dem sie in turubulenten Aufwinden sehr ortsfest und ohne Flügelbewegung die Position halten können.[4] Siehe dazu auch Turmfalke ↗

Was ist Bionik?


Als Bionik bezeichnet man das systematische Studium von Lebewesen um daraus Ideen für die Gestaltung von Technik zu bekommen. So untersuchen Chemiker beispielsweise die Zusammensetzung der extrem reissfesten Fäden von Spinnen, um so noch reissfestere Fasern, Seile oder Garne künstlich herzustellen. Siehe mehr unter Bionik ↗

Fußnoten


  • [1] Otto Lilienthal: Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst. 1889.
  • [2] Werner Nachtigall: Warum die Vögel fliegen. Rasch und Röhring, Hamburg-Zürich 1985, ISBN 3-89136-035-5.
  • [3] Vance A. Tucker, G.Christian Parrot: Aerodynamics of Gliding Flight in a Falcon and other Bird. In: Experimental Biology. 52. Pages. 345-367. 1970.
  • [4] Den Flug des Turmfalken als Vorbild für den Bau von Drohnen und künstlichen Fluginsekten behandelt: Penn M, Yi G, Watkins S, Martinez Groves-Raines M, Windsor SP, Mohamed A. A method for continuous study of soaring and windhovering birds. Sci Rep. 2022 Apr 29;12(1):7038. doi: 10.1038/s41598-022-10359-w. PMID: 35487925; PMCID: PMC9054774. Siehe auch Turmfalke ↗
  • [5] Dieter M. Krone: Krones kleines Handbuch der Papierfliegerei. ISBN: 9783788306984. 216 Seiten. Neckar-Vlg, 2007.