A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z 9 Ω
Das Banner der Rhetos-Website: zwei griechische Denker betrachten ein physikalisches Universum um sie herum.

Andoya Space Center

Norwegen

© 2025




Basiswissen


Das Andøya Space Center, bei 69° nördlicher Breite und 16° östlicher Länge gelegen[2], ist ein Startplatz für Raketen und Forschungsballons auf der nordnorwegischen Insel Andøya. Der erste Raketenstart fand im Jahr 1962 statt. Raketen können von dort aus bis zu 1500 Kilogramm Nutzlast in eine Umlaufbahn um die Erde bringen[1], zum Beispiel in sogenannte sonnensynchrone Umlaufbahnen.[3] Auch suborbitale Flüge werden von dort durchgeführt. Unter anderem startet von dort die deutsche Spectrum (Rakete).



Bildbeschreibung und Urheberrecht
675 Kilonewton Schub beim Start: hier wird die erste Stufe der vom deutschen Unternehmen IsarAerospace hergestellten Rakete mit dem Namen Spectrum getestet. Der Weltraumbahnhof Andoya liegt im hohen Norden Norwegens an der Küste. Ein Argument für die Wahl dieses abgelegenen Ortes ist, dass man dort auch wenige Anwohner oder die Schifffahrt stört. © IsarAerospace ☛


Einfluss auf die Fischerei


Seit 1962 werden in Andøya Raketentests durchgeführt. Einen großen Anteil haben dabei militärische Tests und Übungen. Im Jahr 2021 etwa seien es vier gewesen. Aus Sicherheitsgründen sind dabei große Bereiche des Meeres für die Fischerei gesperrt.[4] Aber auch kleinere Übungen seien ein Problem, etwa Schießübungen durch die Küstenwache oder die norwegsiche Marine. Eine Angst ist dabei, dass Fische solche Plätze meiden könnten.[5] Ein Runder Tisch mit Vertretern des Andoya Space Center und der lokalen Fischer wurde von den Fischern um das Jahr 2021 aufgekündigt, da sie, so die eigene Darstellung, auf die Rolle als bloße Zuhörer reduziert wurden.[5]

Fußnoten


  • [2] Vor allem die geographische Breite ist für Starts von Raketen in den Weltraum interessant. Um die Bahngeschwindigkeit eines Punktes auf der Erde abseits vom Äquator zu berechnen multipliziert man die Bahngeschwindigkeit am Äquator (etwa 1667 km/h oder rund 460 m/s) mit dem Cosinus des Breitengrades. Für Andoya ergibt sich dann eine Bahngeschwindigkeit von 1667 km/h mal cos(69) oder etwa 597 km/h. Startet eine Rakete von West nach Ost fliegend, so erhält sie diese Bahngeschwindigkeit sozusagen als kostenlose Anfangsgeschwindigkeit. Siehe mehr unter Erdrotation ↗
  • [3] Ein sonnensynchroner Orbit, auch "sonnensynchrone Satellitenbahn" genannt bedeutet, "dass die Ebene der Satellitenbahn in Bezug zur Geraden Erde - Sonne unverändert bleibt". Damit "erfolgt der Überflug des Satelliten stets zur gleichen Ortszeit, d. h. sonnensynchron." Um das dauerhaft gewährleisten zu können, muss sich "Umlaufbahn des Satelliten [...] während eines Jahres einmal um die Erde drehen." Als Beispiele genannt werden die zwei "Erdbeobachtungssatelliten" Landsat-4 und Landsat-5. Sie "überqueren den Äquator um jeweils 9:45 Ortszeit". In: der Artikel "Sonnensychrone Satellitenbahn". Spektrum Lexikon der Kartographie. Abgerufen am 25. März 2025. Siehe auch Satellitenorbit ↗
  • [4] "The fishers receive notifications from Andøya Space about launches. Testing of weapons, such as missiles, necessarily demands large security areas that once in a while will claim use of ocean areas and lead to a halt in or postponing of fishery activities." In: Hilde- Gunn Bye: Fishers Worried about Increasing Space Industry Activity. High North News. Bodø Norway. 14. Dezember 2021. Online: https://www.highnorthnews.com/en/fishers-worried-about-increasing-space-industry-activity
  • [5] Schießübungen der Küstenwache könnte Fische vertreiben: "“We also note that the Armed Forces make increasingly use of these areas in a way we are not used to. The Coast Guard uses the fjords for shooting exercises. It is not just about area conflicts. We also fear that marine exercises and using electronic equipment will scare the fish away”. Und wenn im Endeffekt weniger Fisch vor Ort angelandet wird, werden möglicherweise auch Käufer von Fisch, zurzeit zwei größere Firmen, den Standort verlassen. In: Hilde- Gunn Bye: Fishers Worried about Increasing Space Industry Activity. High North News. Bodø Norway. 14. Dezember 2021. Online: https://www.highnorthnews.com/en/fishers-worried-about-increasing-space-industry-activity