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Wille


Defintion


Basiswissen


Das Spektrum Lexikon der Psychologie charakterisiert Willen über „Situationen, in denen Anstrengung aufgewendet werden muß, um eine beabsichtigte Handlung gegen Widerstände auf Zielkurs zu halten.“ Diese Definition hat weitreichende Folgen in der Physik, was hier kurz erklärt ist.

Abgrenzung zum Wollen


Das Wort Wille steht oft - aber nicht ausschießlich - in enger Verbindung mit dem Akt der Willensdurchsetzung: "Ihr prägender Wille war überall in der Firma spürbar". Demgegenüber betont das Wollen mehr das Entstehen des Willens, nahe am Instinkt, der psychischen Regung, im Unterbewusstsein. Die Grenzen sind aber fließend[2]. Die konzeptionellen Probleme, wer oder was Urheber der Willensabsichten, des Wollens also, sein soll, brachte bereits um 1813 der Philosoph Arthur Schopenhauer prägnant auf den Punkt: "Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will."[3] Zu den Problemen der Willensentstehung siehe zum Beispiel auch die Gehirnforschung zu Split Brain ↗

Wille und Physik


In der Definition oben wird der Wille, auch Motivation, genannt, mit einer Anstrengung in Verbindung gebracht, um eine Handlung aufrecht zu erhalten. Das heißt im Umkehrschluss, dass diese Handlung ohne den Willen nicht zuverlässig so abläufen würde. Das würde aber weiter bedeuten, dass der Wille einen Einfluss auf die physikalische Welt nehmen kann. In der Physik ist aber bisher kein Mechanismus bekannt, mit dem das möglich sein soll: unter all den Kräften in der Physik gibt es keine Willens-Kraft. Der Philosoph Arthur Schopenhauer schloss daher einen echt freien Willen aus: "die Motivation ist die Kausalität von innen gesehen."[4] Die Frage, inwiefern ein Wille auf physikalische Prozesse einwirken kann ist eines der großen Themen der Wissenschaft. Sie wird behandelt unter dem Stichwort Freier Wille ↗

Fußnoten