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Kausalität


Physik


Basiswissen


Kausalität steht für die Überzeugung, dass nichts ohne ursächlichen Grund geschieht. Jedes Geschehen hat Urachen. Kausalität gilt als eines der grundlegenden Denkmuster in den Naturwissenschaften. Das hier kurz erklärt.

Definition


Kausalität ist das Prinzip, das ein Ereignis oder ein Zustand immer eine eindeutige Wirkung oder Folge von vorherigen Ereignissen oder Zuständen sein muss. Man spricht auch von einer Wirkkausalität oder dem Kausalitätsprinzip ↗

Etymologie: because


Das Wort Kausalität ist lateinischen Ursprungs. Die lateinische Herkunft ist auch in dem englischen Wort because enthalten: "Einstein never returned to live in Germany after the second world war because he deeply resented Germanys recent history." Das englische Worte because zeigt hier den ursächlichen Grund für etwas an.

Gilt die Kausalität in der Physik?


Bis etwa 1900 nahm die meisten Naturwissenschaftler an, dass eine strikte Kausalität alle Abläufe der Welt regelt[1]. Diese Annahme musste man mit der Entwicklung der Quantenphysik aufgeben: durch Versuche wie das Doppelspaltexperiment oder das Phänomen der Verschränkung musste man die Kausalität als sichere Eigenschaft des Ablaufes der Welt aufgeben: die Gesetze der klassischen Physik gelten nur makroskopische Objekte wie Steine oder Planeten[2] . Für die zugrundeliegenden Abläufe in der mikroskopischen Welt hingegen gelten nur noch Wahrscheinlichkeitsangaben[3]. Lies dazu mehr unter Bornsche Wahrscheinlichkeitsinterpretation ↗

Das Determinismus-Dilemma


Im Laufe des 19ten Jahrhundert hatte sich unter Naturwissenschaftlern immer stärker der Eindruck erhärtet, dass alle Abläufe in unserer Welt alleine durch strenge Naturgesetze geregelt seien. Darin ist dann weder ein Platz für einen Freien Willen noch für eine göttliche Einflussnahme. Der Kosmos war keine Bühne mehr für das Leben sondern gleich einem leblos mechanisch sich abspulendem Uhrwerk. Lies mehr dazu unter Determinismus ↗

Arten von Ursachen


Der antike Philosoph Aristoteles (384 bis 322 v. Chr.) unterschied vier Arten von Kausalursachen. Insbesondere die Wirkursache und die Zweckursache werden auch heute noch oft voneinander unterschieden:


Kausalität und Statistik


Die Statistik kennt Mess- und Rechenregeln um statistische Abhängigkeiten zu erkennen: je kleiner der Zeigefinger eines Mannes im Verhältnis zu seinem Ringfinger ist, desto eher neigt der Mann zu einer Überschätzung seiner Fähigkeiten. Diese statistische Abhängigkeit sagt aber nichts über kausale Ursachen: der kürzere Zeigefinger hat wahrscheinlich weder den Mann selbstbewusster gemacht noch hat das ausgeprägte Selbstbewusstsein die Zeigefingerlänge verkürzt. Man spricht vorsichtig nur über eine statistische Abhängigkeit ↗

Kausalität und Stochastik


Die Stochastik verbindet die Statistik mit der Wahrscheinlichkeitslehre. In der Stochastik gibt es den Begriff der bedingten Wahrscheinlichkeit. Bedingt heißt wörtlich zunächst so viel wie: hervorgerufen oder verursacht durch etwas anderes. So kann man sagen, dass die zunehmenden Unwetterkatastrophen in Europa durch die gegenwärtige Erderwärmung bedingt sind. In der Stochastik wird das Wort bedingt aber nicht im Sinne einer Kausalursache verwendet, sondern nur als Art Lupe, mit der man auf eine Grundmenge blickt. Lies mehr dazu unter bedingte Wahrscheinlichkeit ↗

Fußnoten