Basiswissen

Ein Schwarzer Strahler nimmt alle elektromagnetische Strahlung auf, absorbiert sie also, ohne davon etwas zu reflektieren, streuen, spiegeln oder durchzulassen. Der Strahler gibt dann ausschließlich elektromagnetische Strahlung ab, die nach Intensität und Verteilung der Wellenlängen nur von der Temperatur - und sonst nichts - abhängt^[1]. Gegen Ende des 19ten Jahrhunderts wurden solche Strahlen auch experimentell im Labor gebaut.^[3] Siehe auch Schwarzer Strahler">Wiensches Verschiebungsgesetz ↗

Bildbeschreibung und Urheberrecht — Die Spektrale Verteilung der ausgesandten Strahlung - und damit die Farbe - hängt nur von der Temperatur des Strahlers ab. Die x-Achse steht für die Temperatur in Kelvin. © Bhutajata ☛

Fußnoten

[1] Eine sehr anschauliche, ganz in Worten gefasste Einführung in das Problem des Schwarzen Strahlers gibt Albert Einstein. In: Ueber einen die Erzeugung und Verwandlung des Lichtes betreffenden heuristischen Gesichtspunkt. In: Annalen der Physik. Band 322, Nr. 6, 1905, S. 132–148, doi:10.1002/andp.19053220607. Online: http://myweb.rz.uni-augsburg.de/~eckern/adp/history/einstein-papers/1905_17_132-148.pdf

[2] Schon 1860 hatte G. Kirchhoff theoretisch gefolgert: "Das allen Körper gemeinsame Verhältniss des Emissionsvermögens zu Absorptionsvermögen e/a ist eine Function der Wellenlänge und der Temperatur. Bei niederen Temperaturen ist diese Function = 0 für die Wellenlängen der sichtbaren Strahlen, von 0 verschieden für grössere Werte der Wellenlänge ...". In: G. Kirchhoff: Ueber das Verhältniss zwischen dem Emissionsvermögen und dem Absorptionsvermögen der Körper für Wärme und Licht. In: Ann. Phys. 185 (1860), 275. Online: http://dx.doi.org/10.1002/andp.18601850205

[3] W. Wien. und O. Lummer.: Methode zur Prüfung des Strahlungsgesetzes absolut schwarzer Körper.- Ann. Phys., 292, 451-456 (1897)

O. Lummer. und E. Pringsheim.: Die Strahlung eines "schwarzen" Körpers zwischen 100 und 1300°C.- Ann. Phys., 395-410 (1897)

[4] W. Wien.: Über die Energieverteilung im Emissionsspektrum eines schwarzen Körpers.- Ann. Phys., 299, 662-669 (1896)

[5] M. Planck.: Über irreversible Strahlungsvorgänge, erste bis fünfte Mitteilung.- Sitzungsberichte der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften (Berlin), (I), 57-68 (1897); (II), 715-717 (1897); (II), 1122-1145 (1897); (II), 449-476 (1898); (I), 440-480 (1899)

[6] O. Lummer und E. Pringsheim.: Die Verteilung der Energie im Spektrum des schwarzen Körpers.- Verh. Dt. Phys. Ges., 1, 23-41 (1899)

[7] O. Lummer. und E. Pringsheim.: Verhandlungen der Gesellschaft Dt. Naturforscher und Ärzte, 71, 58 (1899) siehe M.PLANCK (5.), 5.Mitteilung

[8] O. Lummer. und E. Pringsheim: Die Verteilung der im Spektrum des schwarzen Körpers und des blanken Platins.- Verh. Dt. Phys. Ges., 215-235 (1899)

[9] O. Lummer. und E. Pringsheim: Über die Strahlung des schwarzen Körpers für lange Wellen.- Verh. Dt. Phys. Ges., 2, 163-180 (1900)

[10] A. Eucken (Hrsg.), O. Lummer (Hrsg.), E. Waetzmann (Hrsg.): "Müller-Pouillets Lehrbuch der Physik", 11. Auflage, Zweiter Band, Lehre von der strahlenden Energie (Optik), Zweite Hälfte - Erster Teil, Verlag von Friedr. Vieweg & Sohn Akt.-Ges., Braunschweig, 1929

[11] O. Lummer: Grundlagen, Ziele und Grenzen der Leuchttechnik (Auge und Lichterzeugung).- München, 1918

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