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Salinitäten

Beispiele

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Basiswissen


Salinitäten nennt man den Salzgehalt in Gewichtsprozenten. Die Ostsee hat eine eher geringe Salinität, das Tote Meer hingegen eine extrem hohe. Hier stehen einige Salinitäten von verschiedenen Gewässern weltweit.



Bildbeschreibung und Urheberrecht
Etwa 3,5 % oder etwa 35 Gramm Salz pro Liter Seewasser als Salinität: die Nordsee auf der Ferien-Insel Wangerooge. Das Wasser des Meeres schmeckt hier sehr deutlich salzig. Verschluckt man eine größere Menge, spürt man einen leichten Würgereiz. Früher wurde auf Wangerooge in einer eigenen Saline sogar Salz aus dem Meerwasser gewonnen. Tipp für einen Versuch: wer Urlaub am Meer macht kann einen Liter Seewasser schöpfen und dann verdunsten lassen. Man sollte eine beachtlich große Menge als Salz erhalten.☛


Definitionen


  • Süßwasser: bis 0,1 %, also unter 1 g/kg
  • Brackwasser: zwischen 0,1 % und 1,0 %, also zwischen 1 g/kg und 10 g/kg
  • Salzwasser: ab 1,0 %, also ab 10 g/kg

Gewässer


Die folgende Liste ist aufsteigend sortiert, also von niedrigen hin zu hohen Salinitäten. Der finnische Meerbusen, ganz im Norden Europas, hat kaum Salz. Sehr viel Salz aber haben Seen bei denen das Wasser schnell verdunstet. [1]

  • Finnischer und Bottnischer Meerbusen: 0,1 %
  • Ostsee im Schnitt: 0,8 %
  • Aralsee: 0,9 % (1960)
  • Kaspisches Meer: 1,3 %
  • Kieler Bucht: 1,5 %
  • Schwarzes Meer 1,7 % – 1,8 %
  • Kleiner Aralsee: 2 % (2003)
  • Pazifik: 3,45 %
  • Indischer Ozean: 3,48 %
  • Nordsee im Schnitt: 3,5 %
  • Atlantik: 3,54 %
  • Flussmündungen der Nordsee: 1,5 % – 2,5 %
  • Nördliche Nordsee: 3,2 % – 3,5 %
  • Mittelmeer im Schnitt: 3,74 %
  • Persischer Golf: 4 %
  • Rotes Meer: 4 %
  • Großer Aralsee: 7,5 % (2003)
  • Mono Lake: 7,3 %
  • Qarun-See: 11,8 %
  • Totes Meer: 28 % (Durchschnitt)
  • Totes Meer: 32,66 % in einer Tiefe von 50 Metern
  • Assalsee: 34,8 % (Durchschnitt)
  • Assalsee: 38,8 % in einer Tiefe von 20 Metern
  • Don-Juan-See: 44,2 % (Ostantarktis, welthöchster Wert für ein Gewässer)

Sole


Als Sole bezeichnet man auch stark salzhaltige Wässer, etwa aus dem Meer eingedampft oder aus unterirdischen Quellen. Der Salzgehalt liegt bei mindestens 14 g pro 1 kg Wasser. Mehr unter 👉 Sole

In Promille?


  • Zahl vor dem %-Zeichen nehmen und mal 10 rechnen.
  • 3,5 % sind also dasselbe wie 35 Promille, kurz 35 ‰.

Faktencheck


Eine grobe Orientierung über die Salinität können zwei leicht durchführbare Experimente geben. Man kann das Wasser selbst verkosten und man kann es eindampfen.

Schmeckprobe


Ab einer Salinität von vielleicht 0,09 %, also 0,9 Gramm Salz pro Liter, sollen die meisten Erwachsenen Menschen Salzwasser eindeutig erkennen können. Zu diesem Befund kam eine Studie an Erwachsenen aus Marokko aus dem Jahr 2020. [3]

  • 5 Gramm Salz in einem Liter Wasser müsste wie Süß- der Leitungswasser schmecken.
  • 10 Gramm Salz in einem Liter Wasser müsste für viele Erwachsene schon leicht salzig schmecken.
  • 35 Gramm Salz in einem Liter Wasser schmeckt für jeden definitiv deutlich salzig.

Das hieße, dass die meisten Erwachsenen durchschnittliches Ostseewasser nicht als salzig erkennen würden, Nordseewasser hingegen schon. Auch das Wasser des Bodensees mit etwa 0,6 % würde noch nicht salzig schmecken.

Eindampfprobe


Nimmt man einen Liter See- oder Meereswasser, kann man die Flüssigkeit auch langsam durch Verdunsten oder aktiv durch Kochen oder Eindampfen auf ihren Salzgehalt reduzieren. Als natürlichen Vorgang nennt man das auch Evaporation. Wenn die oben angegeben Salinitäten in etwa zutreffen, müsste man durch Eindampfen in die Nähe folgender Ergebnisse kommen:

  • Ein Liter verdunstetes Bodenseewasser müsste etwa 6 g Salz hinterlassen.
  • Ein Liter verdunstetes Ostseewasser müsste etwa 8 g Salz hinterlassen.
  • Ein Liter verdunstetes Nordseewasser müsste etwa 35 g Salz hinterlassen.
  • Ein Liter verdunstetes Mittelmeerwasser müsste etwa 37 g Salz hinterlassen.

Die Salzgehalte schwanken sicherlich stark nach Ort und Zeit. Wenn über dem flachen Wattenmeer der Nordsee lange Zeit starker Regen niedergeht dürfte der Salzgehalt deutlich niedriger sein als nach langer Trockenheit. Und nahe an den Mündungen von größeren Flüssen dürfte der Salzgehalt ebenfalls deutlich niedriger als etwa auf offener See sein.

Fußnoten


  • [1] Der größte Teil der angegebenen Werte zu Salinitäten stammt von der Wikipedia-Seite zu Salinität, abgerufen am 18. Dezember 2025.
  • [2] Die Salinität des Bodensees ist in den Jahren bis 2010 deutlich angestiegen: "we conclude that the observed increase in the chloride concentration in Lake Constance is due to about 45% by road deicing salts, whereas wastewater, farming, and incineration of solid wastes are responsible for the remaining 55%." Und zur Konzentration heißt es: " In the Upper Lake Constance—located in the border triangle of Germany, Austria and Switzerland, the volume-weighted annual mean chloride concentration increased from 2.5 to 5.2 mg L⁻¹ between 1961 and 1987 […] A recent ‘Green Report’ […] on the actual state of Lake Constance reported an all-time high of 6.1 mg L⁻¹ in 2007". In: Müller, Beat, und René Gächter. 2011. „Increasing chloride concentrations in Lake Constance: characterization of sources and estimation of loads.“ Aquatic Sciences 74 (1): 101–112. DOI: 10.1007/s00027-011-0200-0. Online: https://www.bafu.admin.ch/dam/en/sd-web/9ra2z3DFuEhu/increasing_chlorideconcentrationsinlakeconstance.pdf
  • [3] Zur Schmeckbarkeit des Salzes wurde eine Studie mit 201 Erwachsenen aus Marokko durchgeführt und im Jahr 2020 veröffentlicht: "A total of 11 prepared solutions of sodium chloride at different concentrations ranging from 0–500 mmol/L were used. Findings The average of the total population was 14.6 ± 10.9 mmol/L. And, 84% of the total population recognized the salt taste at the concentration of 15 mmol/L." Der Wert von 15 mmol/L entspricht einer Salinität von 0,88 g/L (oder 0,88 Promille) und liegt damit knapp oberhalb des Wertes für die Ostsee. In: El-Kassimi, Chaima, Saïd Boujraf, Mohammed El-Hattaoui und Abdellatif Bour. 2020. „The Threshold of Salt Taste Recognition Among a Sample of Moroccan Population“. Progress in Nutrition 22 (4): e2020054.

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