Rheinkilometer
Definition und 23 Beispiele
Basiswissen
Als Rheinkilometer bezeichnet man die die Entfernung in Kilometern ab der süddeutschen Stadt Konstanz am Bodensee. Die Rheinkilometer zählt man dann flussbabwärts, also Richtung der Mündung des Rheins bei Rotterdam. Köln beispielsweise liegt am Rheinkilometer 688. Hier folgen weitere Erklärungen und Beispiele.
Kurz und knapp
- Für den Rhein zwischen dem Bodensee und der Mündung gilt:
- Je näher eine Stadt am Bodensee liegt, desto kleiner ist die Rheinkilometer-Zahl.
- Je näher eine Stadt am Richtung Nordsee liegt, desto größer ist die Rheinkilometer-Zahl.
Was meint "Rheinkilometer"?
- An Flussufern kann man oft große Tafel mit Zahlen darauf sehen.
- Die Zahlen meinen oft "Kilometer" seit Anfang der Flusses.
- Die Kilometrierung bezieht sich auf die Flussmitte.
- Die Tafeln helfen Flussschiffern zu sehen, wo sie sind.
- Der Anfang des Flusses ist nicht unbedingt die Quelle.
- Wo der Anfang liegt, wird willkürlich festgelegt.
Was ist die Kilometrierung für den Rhein?
- Die Rheinkilometer beginnen mit 0 Km in der Stadt Konstanz am Bodensee ↗
- Ab dort kann man auch mit größeren Schiffen auf dem Rhein fahren.
- Die Kilometrierung gilt für die Schweiz, Deutschland und die Niederlande, vermutlich auch für Frankreich.
- Die Rheinkilometer enden bei 1036,20 km an der Nordseeküste bei Hoek van Holland (Rotterdam).
- Siehe auch Rheinmündung ↗
Was meinen die Zahlen anschaulich?
- Rheinkilometer 167 bei Basel meint: es waren 167 km seit Konstanz.
- Rheinkilometer 500 bei Mainz meint: es waren 500 km seit Konstanz.
Was ist der praktische Nutzen?
- Das ist vor allem für Flussschiffer interessant.
- Man weiß dann immer sehr genau wo man ist.
- Tipp: ein typischer Flusstanker ist etwa 16 Kilometer pro Stunde schnell.
- Siehe auch Binnenschiffe ↗
Liste einer Rheinkilometer
- 000: Konstanz ↗
- 294: Straßburg ↗
- 499: Mainz ↗
- 555: Loreley ↗
- 640: Rolandseck ↗
- 655: Bonn (externer Link)
- 688: Köln ↗
- 1036: Rheinmündung ↗
Was ist das Besondere an der Rheinkilometrierung?
Der Rhein ist eine Ausnahme was seine Kilometrierung angeht. Normalerweise beginnen die Kilometer einer Flussmarkierung an der Flussmündung und werden dann flussaufwärts größer. Die Kilometerzahl gibt dann an, wie weit es flussabwärts noch bis zur Mündung ist. Ein Beispiel für diese übliche Flusskilometrierung sind die Mainkilometer ↗
Seit wann gibt es diese Rheinkilometrierung?
Bis zum Jahr 1939 hatten verschiedene Länder und früher auch verschieden Fürstentümer oder Kleinstaaten eine jeweils eigene Kilometrierung. Die heutige Kilometrierung wurde in Deutschland Anfang 1939 amtlich eingeführt[2]. Dem voraus ging eine längere Vorgeschichte mit Abstimmungen der verschiedenen Rheinanliegerstaaten (Schweiz, Deutschland, Frankreich, Niederlande). Im Bundesarchiv der Bundesrepublik Deutschland[1] wird zum Beispiel unter dem Aktzenzeichen "Rhein Nr. 63" ein Dokument mit dem Titel "Einheitliche Kilometrierung.- Stellungnahmen der deutschen Rheinuferstaaten" mit dem Zeitvermerk 1922/1923 genannt.
Was heißt eindimensional?
In der Mathematik und Physik nennt man etwas eindimensional, wenn zu seiner eindeutigen Angabe nur eine Zahl alleine genügt. Das trifft auf die Rheinkilometer zu: zur eindeutigen Angabe einer Position entlang des Flusses Rhein genügt nur genau eine Zahl, der Rheinkilometer. Siehe mehr unter eindimensional ↗
Fußnoten
- [1] Bundesarchiv der Bundesrepublik Deutschland: http://www.argus.bstu.bundesarchiv.de/R-5-22714
- [2] Verordnung für die Rheinschiffahrt. Erlassen vom Reichsverkehrsministerium des Deutschen Reiches. 1. April 1939.
- [3] Christian Zaloudek: Mit der Yacht auf dem Rhein: Tipps und Hinweise für eine sichere Fahrt. Im Selbstverlag veröffentlicht. 2021. ISBN: 979-8742569305. Dort das Kapitel: die Vermessung (ab Seite 2).
- [4] Bruno P. Kremer: Die Kilometrierung des Rheins, in: Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 2010. Seite 136-141.
- [5] Kuhr, H.-H.: Die Länge des Rheins und seine Vermessung. – Beiträge zur Rheinkunde 24, 3 – 15 (1972).
- [6] Schneider, W.: Die Längenmessung im Talweg des Rheines. In: Wasserund Schiffahrtsdirektion Duisburg (Hrsg.): Der Rhein. Ausbau, Verkehr, Verwaltung. Duisburg 1951.