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Prüfziffer


Informatik


Basiswissen


Mit einer Prüfziffer kann man die Korrekte Übertragung oder Erfassung einer dazugehörigen Zahl überprüfen. Das spielt zum Beispiel bei Barcodes, dem Maschinenlesen von Texten oder bei Kennnummern von Schiffen eine Rolle. Das ist hier näher vorgestellt.

Der Zweck einer Prüfziffer: Schiffskollision!


Ein fiktives Beispiel soll den Zweck einer Prüfziffer deutlich machen. Angenommen ein Hobbyflieger beobachtet, wie ein großes Tankschiff eine Ölspur hinter sich herzieht. Es ist denkbar, dass die Schiffsbesatzung verbotenerweise die Tanks mit Meerwasser reinigt und das Öl auf das Meer entlässt. Diese Praxis war bis in die 1990er Jahre nicht unüblich[2][3]. Das mit Öl verdreckte Wasser, der Slop, wurde ins Meer ausgespült und war aus der Luft oft als Ölfilm erkennbar. Der Hobbyflieger photographiert den Vorfall. Doch ist das Beweisbild verwackelt und unscharf. Man sieht auch nur das Heck des Schiffes und weiß somit nicht, wie das Schiff als Ganzes aussieht. Man glaubt, die Nummern 9229367 zu erkennen. Die ersten sechs Ziffern würden eindeutig auf den 2002 gebauten Öltanker "ROAD" verweisen. Nun bildet man mit Hilfe der unten stehende Regel die Prüfziffer. Die korrekte Prüfziffer müsste die 2 sein. Man sieht aber eine 7. Damit ist klar, dass irgendeine der sechs ersten Ziffern oder die letzte Ziffer nicht richtig erkennbar sind. Damit ist die IMO-Nummer als Beweismittel in diesem Fall nicht verwendbar.

Die IMO-Nummer für Schiffe als Beispiel


Am Heck von großen gewerblichen Schiffen ist die sogenannte IMO-Nummer angebracht. Sie fängt immer mit den drei Buchstaben IMO an und hat dann eine siebenstellige Zahl. Die letzte Ziffer dieser Zahl ist die Prüfziffer[1]. Die Bildung der Prüfziffer bei IMO-Nummern geschieht durch Aufaddieren der Produkte der ersten sechs Ziffern mit einem Faktor von 2 bis 7 entsprechend ihrer Position von rechts nach links. Die rechte und letzte Ziffer dieser Summe ist dann die gesuchte Prüfziffer. Zum Beispiel für IMO 9074729 (die Kavita aus Palau): (9 × 7) + (0 × 6) + (7 × 5) + (4 × 4) + (7 × 3) + (2 × 2) = 139 → 9. Die Zahl 9 ist dann die gesuchte Prüfziffer ↗

Was ist Redundanz?


Als Redundanz im Sinne der Kommunikationstheorie bezeichnet den Teil einer Nachricht, der keine weitere Information über die eigentliche Nachricht hinaus enthält. Das ist auch der Fall, wenn dieser redundaten Teiler der Nachricht eine eindeutige Funktion der eigentlichen Nachricht ist. Das trifft auf eine Prüfziffer zu: sie wird nach starren Regeln gebildet. Kennt man die Hauptnachricht (z. B. die ersten 6 Stellen der IMO-Nummer), dann kann man daraus sicher auf die Prüfziffer schließen. Die Prüfziffer selbst entählt dann keine neue Information mehr. Siehe auch Redundanz ↗

Fußnoten