Pragmatismus
Philosophie
Definition
Als Pragmatismus bezeichnet man eine Grundhaltung, die den praktischen Nutzen einer Theorie oder Handlung höher bewertet als die Einheiltung von Prinzipien.[1] Für Pragmatiker ist angesicht fundamentaler Probleme[2] die greifbare, direkte Nützlichkeit das wesentliche Wahrheitskriterium ↗
Fußnoten
- [1] Pragmatiker, im Sinne von Praktikern, bringen meist keine neuen Erkenntnisse im Bezug auf tiefere Prinzipien hervor. Das bemerkte schon spätestesn im Jahr 1836 der Ökonom Thomas Robert Malthus: "the writers who peculiarly call themselves practical, either draw no general inferences, or are so much influenced by narrow, partial, and sometimes interested views, that no reliance can be placed on them for the establishment of general rules. " In: Thomas Robert Malthus: Principles of Political Economy. London. W. Pickering. 1836. Siehe auch Thomas Robert Malthus ↗
- [2] Der Physiker Franz Serafin Exner formulierte angesichts der sich abzeichnenden Probleme mit der Relativitätstheorie und der Vorstellung von Materie und Raum seinen Pragmatismus mit den folgenden Worten: "Es ist sehr zweifelhaft, ob es nützlich ist, sich von unserem jetzigen unvollkommenem Standpunkte aus mit derartigen Fragen näher als unbedingt notwendig zu beschäftigen. Wir sehen ja, wo wir hinblicken, unlösbare Rätsel. Es ist uns ebenso unbegreiflich, zu denken, daß die Materie von jeher existiert, wie dass sie einmal aus Nichts entstanden ist. Und doch scheint ein Drittes nicht möglich. Aber wir dürfen nicht vergessen, daß das, was uns logisch möglich oder unmöglich erscheint, schließlich auf unserer Erfahrungen in der uns zugänglichen Welt zurückgeht. Es ist aber keinswegs sicher, ja sehr zweifelhaft, daß unsere Logik auch außerhalb des Erfahrungsgebietes gilt, aus dem sie entstanden ist." Exner führt als weiteres Problem den "Raumbegriff" an und fährt dann fort: "Freilich, ganz abweisen kann man solche Fragen nicht, die das metaphysische Gebiet sreifen, aber es ist ratsam, sich dabei äußerst zu beschränken. Wir werden deshalb in dieser Hinsicht immer nur soweit gehen, als es noch möglich ist ohne den Zusammenhang mit den Tatsachen zu verlieren." In: Franz Serafin Exner: Vorlesungen über die physikalischen Grundlagen der Naturwissenschaften. Deuticke, Wien 1919, OBV. Dort die "63. Vorlesung". Seite 472. Siehe auch Franz Serafin Exner ↗