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Necker-Würfel


Optische Täuschung


Grundidee


Von einem Würfel sind nur die Kanten gezeichnet. Betrachtet man ein solches Bild, so wechselt nach einigen Sekunden die Erscheinung: manchmal scheint man von oben und dann wieder von unten auf den Würfel zu blicken. Diesen psychologischen Effekt kann man nicht unterdrücken. Der Necker-Würfel ist eine gute Metapher für den sogenannten Konstruktivismus. Das ist hier kurz erklärt.

Der Necker-Würfel als Metapher für den Konstruktivismus


Als Konstruktivismus bezeichnet man eine Position, nach der jeder Mensch für sich alleine sich eine Deutung der Welt konstruiert oder sogar konstruieren muss. Aus dem was ein Mensch wahrnimmt, baut er sich dann sozusagen eigene Deutungen auf. Diese Konstruktionen laufen oft unbewusst ab. Beim Necker-Würfel gelingt es dem Unterbewusstsein aber nicht, eine endgültige Deutung zu erreichen. Man kann dem eigenen Kopf sozusagen zusehen, wie er versucht, alle möglichen Deutungen auszuprobieren, bis er eine eindeutige Deutung erlangt hat. Siehe auch Konstruktivismus ↗

Nach wem ist der Effekt benannt?


Louis Albert Necker (1786 bis 1861) war ein schweizer Geologe. Ihm fiel der Effekt beim Zeichnen von Kristallfiguren auf. Necker lebte wechselweise in der Schweiz und Schottland und war ein begeisterter Bergsteiger. Er verfasste unter anderem landeskundliche und geologische Schriften über Schottland ↗

Fußnoten