Illusion
Schein
Basiswissen
Man sieht in der Wüste einen See, wo gar keiner ist, optische Täuschung oder sogar die ganze Welt als Simulation: als Illusion bezeichnet man eine gute Vortäuschung einer Realität, die es nicht wirklich gibt. Von der Halluzination unterscheidet sie sich, dadurch, dass erstere stets ein äußeres Objekt als Anlass braucht, zweitere jedoch nicht[5]. Hier stehen kurz aufgelistet einige Beispiele für Illusionen.
Beispiele
- Die Welt als Simulation Simulationshypothese ↗
- Trugbild in der Wüste Fata Morgana ↗
- Oft künstlich optische Täuschungen ↗
Fußnoten
- [1] 1835: "Illusion, Täuschung, Täuschung, die höchste Aufgabe der Kunst, besonders der bildenden. Sie besteht darin, daß der Beschauer irgend eines Bildes über der Idee desselben die Materie seiner Form vergißt." In: Damen Conversations Lexikon, Band 5. [o.O.] 1835, S. 408. Online: http://www.zeno.org/nid/20001739948
- [2] 1838: "Illusĭon, ein lat. Wort, bedeutet überhaupt Täuschung, falscher Schein, daher z.B. ein illusorischer Vertrag ein solcher ist, der nur zum Schein eingegangen wird. Vorzugsweise bedient man sich aber des Ausdrucks Illusion zur Bezeichnung jener den Zweck jedes Kunstwerks ausmachenden Täuschung, welcher gemäß es dem Beschauer unter dem Scheine vollendeter Wirklichkeit entgegentritt. Die Natur der Sache bringt es mit sich, daß besonders Malerei und Schauspielkunst darauf ausgehen, auch den äußern Sinnen eine scheinbare Wirklichkeit darzubieten, während die Poesie sich begnügt, auf den innern Sinn, auf die Phantasie, zu wirken und die Macht der poetischen Illusion sich darin äußert, daß der Leser eines poetischen Werks in die von dem Dichter angeregte Stimmung, in lebendige Theilnahme mit den von dem Dichter dargestellten Charakteren versetzt wird." In: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 439. Online: http://www.zeno.org/nid/2000083470X
- [3] 1855: "Illusion (vom lat. illudere, seinen Scherz treiben, Etwas verspotten, zum Vergnügen Etwas thun), die Täuschung; sie unterscheidet sich von der Elusion (s. Eludiren), indem Spott und Hinterlist nicht nothwendig dabei im Spiele sein müssen; vom Betrug, insofern sie Selbsttäuschung oder ohne alle Berechnung auf Schaden des Nebenmenschen sein kann. Die I.en spielen namentlich in der Kunst und Politik große Rollen. Illusorisch, scheinbar, trügerisch, verführerisch." In: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 395. Online: http://www.zeno.org/nid/20003380351
- [4]1859: "Illusion, (v. lat.), 1) Betrug, Täuschung der Sinne; 2) täuschende Nachahmung, bei allen Kunstwerken, deren Absicht auf Nachahmung der Natur geht, ein unerläßliches Erforderniß. Daher Illusorisch, was die Illusion befördert; täuschend." In: Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 825. Online: http://www.zeno.org/nid/20010168923
- [5] "Illusion (lat.), im allgemeinen soviel wie Einbildung, Selbsttäuschung, im speziellen eine Art von Sinnestäuschungen (s. d.), und zwar, nach heutigem psychologischen Sprachgebrauch, im Gegensatz zur Halluzination, diejenigen, bei denen zwar ein äußeres Objekt (z. B. ein Baumstamm) da ist, aber vermöge einer unbewußten Umgestaltung des Wahrnehmungsbildes für etwas andres (z. B. eine menschliche Gestalt) gehalten wird." Der Artikel geht dann noch weiter auf die Bedeutung der Illusion in der Kunst ein. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 759-760. Online: http://www.zeno.org/nid/20006811337
- [6] 1911: " Illusiōn (lat.), Sinnentäuschung, Wahnbild; täuschende Nachahmung (bei Kunstwerken); illusōrisch, täuschend, trügerisch, eingebildet." In: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 850. Online: http://www.zeno.org/nid/20001208535
- [] Howard Bloom: The Global Brain: The Evolution of Mass Mind from the Big Bang to the 21st Century. Wiley, 2000, ISBN 978-0-471-29584-6; deutsch: Global Brain: die Evolution sozialer Intelligenz. Aus dem Amerikanischen und mit einem Nachwort von Florian Rötzer. DVA, 1999, ISBN 978-3-421-05304-6. Dort im Kapitel 8 "Die Wirklichkeit ist eine gemeinsame Halluzination" auf den Seiten 122 und 137.