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Kazem Sadegh-Zadeh


Naturphilosoph


Basiswissen


Kazem Sadegh-Zadeh (1942 bis 2023) wurde 1942 in der Stadt Täbris im Nordosten des Iran geboren und wuchs dort auf. Im Jahr 1960 ging er nach Deutschland und studierte dort Medizin und Philosophie. Von 1982 bis 2004 war er Professor für die Philophie der Medizin in Münster. Aus seiner Beschäftigung mit künstlicher Intelligenz in der Medizin der 1990er Jahre entstand eine warnende Haltung gegenüber Künstlicher Intelligenz allgemein.

Analytische Philosophie in der Medizin


Sadegh-Zadeh setzte sich für eine Neuausrichtung der Philosophie der Medizin hin zu einer streng logisch-analytischen Fachdisziplin ein. Er beklagte, dass die bestehende medizinische Fachsprache lediglich eine Erweiterung einer unscharfen Alltagssprache ist. Er befürwortete auch den Einsatz künstlicher Intelligenz als Mittel der medizinischen Diagnose.

Kazem Sadegh-Zadeh als Technikphilosoph


Sadegh-Zadehs Wirken erscheint insofern widersprüchlich, als er einerseits den Einsatz künstlicher Intelligenz in der medizinischen Diagnose forderte, andererseits aber auch einen Niedergang der Menschheit[14] zugunsten einer globalen Maschinenintelligenz, der Machina sapiens, befürchtete. Seine dystopische Vision einer weltweiten Globalmaschine beschrieb er in einem 2004 erschienen Buch[12]. Das Buch endet insofern pessimistisch als dass Sadegh-Zadeh den Prozess als unaufhaltbar bezeichnet und keine Strategie der Abwehr empfiehlt. Eine Kritik und Würdigung des Buches steht im Artikel zur Machina sapiens ↗

Fußnoten