Gustav Robert Kirchhoff
Physik
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Definition
Der Name von Gustav Robert Kirchoff, 1824 bis 1887, ist heute eng verbunden mit seinen Regeln zur Elektrizität in Netzen. Aber auch die Spektralanalyse geht maßgeblich auf seine Pionierarbeit zurück. Erkenntnistheoretisch war Kirchhoff ein Anhänger des sogenannten mechanistischen Weltbildes[10] sowie der phänomenologischen Sicht, dass es genüge, wenn man die Naturvorgänge genau beschreiben könne, ohne dass man dabei aber tiefere Ursachen suchen oder kennen müsste.[11]
Fußnoten
- [1] Gustav Robert Kirchoff, Robert Bunsen: Chemische Analyse durch Spectralbeobachtungen. In: Annalen der Physik und Chemie. Band 110 (=186), Nummer 6, 1860, S. 161–189. Online: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/15657/
- [2] Gustav Robert Kirchoff, Robert Bunsen: Chemische Analyse durch Spectralbeobachtungen. Zweite Abhandlung. In: Annalen der Physik und Chemie. Band 113 (=189), Nummer 7, 1861, S. 337–381. Online: https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k151986/f349.image.r=
- [3] Gustav Robert Kirchoff: Über das Ziel der Naturwissenschaften. Prorektoratsrede an der Universität Heidelberg am 22. November 1865. Online: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/14752/1/rektor65.pdf
- [4] Gustav Robert Kirchoff: Gesammelte Abhandlungen. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1882 (Herausgegeben von Ludwig Boltzmann).
- [5] Gustav Robert Kirchoff: Gesammelte Abhandlungen. Nachtrag. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1891 (Herausgegeben von Ludwig Boltzmann).
- [6] Gustav Robert Kirchoff: Vorlesungen über mathematische Physik. 4 Bände, B. G. Teubner, Leipzig 1876–1894. Band 1: Mechanik. 1. Auflage. B. G. Teubner, Leipzig 1876. Online: https://archive.org/details/vorlesungenberm02kircgoog/page/n7/mode/1up?view=theater
- [7] Gustav Robert Kirchoff: Vorlesungen über mathematische Physik. 4 Bände, B. G. Teubner, Leipzig 1876–1894. Band 2: Mathematische Optik. B. G. Teubner, Leipzig 1891 (Herausgegeben von Kurt Hensel. Online: https://archive.org/details/vorlesungenberm01plangoog/page/n14/mode/1up?view=theater
- [8] Gustav Robert Kirchoff: Vorlesungen über mathematische Physik. 4 Bände, B. G. Teubner, Leipzig 1876–1894. Band 3: Electricität und Magnetismus. B. G. Teubner, Leipzig 1891 (Herausgegeben von Max Planck. Online: https://collections.thulb.uni-jena.de/rsc/viewer/HisBest_derivate_00011231/KNT_63c_bild_Seite_002.tiff
- [9] Gustav Robert Kirchoff: Vorlesungen über mathematische Physik. 4 Bände, B. G. Teubner, Leipzig 1876–1894. Band 4: Theorie der Wärme. B. G. Teubner, Leipzig 1894 (Herausgegeben von Max Planck).
- [10] Ein mechanistisches Verständnis der Phänomene der Natur ist das Ziel jeder Naturwissenschaft: "Kennte man alle Kräfte der Natur und wüsste man, welches der Zustand der Materie in einem Zeitpunkte ist, so würde man ihren Zustand für jeden späteren Zeitpunkt durch die Mechanik ermitteln, und ableiten können, wie die mannigfaltigen Naturerscheinungen einander folgen und begleiten. Das höchste Ziel, welches die Naturwissenschaften zu erstreben haben, ist die Verwirklichung der eben gemachten Voraussetzung, also die Ermittelung der Kräfte, welche in der Natur vorhanden sind, und des Zustandes, in dem die Materie in einem Augenblicke sich befindet, mit einem Worte, die Zurückführung aller Naturerscheinungen auf die Mechanik." In: Gustav Robert Kirchoff: Über das Ziel der Naturwissenschaften. Prorektoratsrede an der Universität Heidelberg am 22. November 1865. Siehe auch mechanistisches Weltbild ↗
- [11] Kirchhoff sah in der Mechanik keinen Schlüssel zu tieferen Ursachen: "Aus diesem Grunde stelle ich es als die Aufgabe der Mechanik hin, die in der Natur vor sich gehenden Bewegungen zu beschreiben, und zwar vollständig und auf die einfachste Weise zu beschreiben. Ich will damit sagen, daß es sich nur darum handeln soll, anzugeben, welches die Erscheinungen sind, die stattfinden, nicht aber darum, ihre Ursachen zu ermitteln." In: Gustav Robert Kirchhoff, Vorlesungen über mathematische Physik. Mechanik, 1. Aufl., Leipzig: B. G. Teubner, 1876. Dort im Vorwort.