Georeferenzierung
Erdvermessung
Basiswissen
Von Georeferenzierung[1] oder auch Geocodierung[2] spricht man wenn man Daten Koordinaten mit einem örtlichen Bezug zuordnet. Ordnet man etwa einer Stadt einen Längen- und eine Breitengrad zu, so war das eine Georeferenzierung. Ein Aspekt der Georeferenzierung ist zum Beispiel die Umrechnung von Koordinaten aus Modellen, die eine mehr oder minder kugelige Form der Erde annehmen (geodätische Modelle) hin zu Modellen die von einer flachen Erde ausgehen (GIS).[3] Vernachlässigt man die Unterschiede zwischen den zwei Modellen, kann es zu groben Fehlern, etwa bei Bauwerken, kommen. Siehe als Beispiel dazu den Artikel zum Schachtparadoxon ↗
Fußnoten
- [1] Zur Definition: "Georeferenzierung, Einordnen von Karten in ein georäumliches Koordinatensystem durch Zuordnung von Koordinatenwerten." In: der artikel "Georeferenzierung". Spektrum Lexikon der Geowissenschaften. Stand 8. Januar 2025. Online: https://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/georeferenzierung/5724
- [2] "Unter dem Begriff «Georeferenzierung» (auch Geocodierung oder Verortung genannt) wird die Zuweisung raumbezogener Referenzinformationen zu einem Datensatz verstanden." In: der Artikel "Georeferenzierung". Bundesamt für Landestopografie swisstopo. Veröffentlicht am 8. Januar 2024. Online: https://www.swisstopo.admin.ch/de/georeferenzierung
- [3] Zur Transformationen der Koordinaten von Modellen einer kugelförmig gedachten Erde hin zu Daten ein flach gedachten Erde: "Die dreidimensionale Vermessung des vorhandenen Baubestandes bildet die Grundlage der dreidimensionalen Modellierung. Allerdings arbeitet die in der BIM-Methode eingesetzten 3D-Autoren- und Koordinationssoftware meistens nicht mit geodätischen Koordinaten, sondern mit „normalen“ kartesischen Koordinatensystemen, oder – überspitzt formuliert: „BIM denkt, die Erde sei eine Scheibe“. Die systematischen Abweichungen bis zu 100 cm/1 km bei UTM-Koordinaten entstehen derzeit, weil 3D-Planungssoftware die Erdkrümmung nicht berücksichtigt." Daher: "Ziel der Ansätze ist es stets, ein geodätisches Koordinatenreferenzsystem zu schaffen, das sowohl in andere Koordinatenreferenzsysteme transformiert werden kann als auch die systematischen Abweichungen zwischen „gekrümmter Erde“ und „flat-earth“ BIM minimiert." Als Anwendungsfälle werden etwa das Auffahren des Brenner Basistunnels (BBT) oder der "Verkehrsstation Hbf Hannover" genannt. In: Enrico Romanschek, Christian ClemenWarum die Erde manchmal eine Scheibe ist. 1. BIM-OKSTRA -Symposium 2024 (FGSV 002/138), © FGSV, Köln. Dort speziell auch das Kapitel "1.4 Ursachen für die Abweichungen – Die Erde ist keine Scheibe!" Online: https://www.htw-dresden.de/fileadmin/HTW/Fakultaeten/Geoinformation/Dokumente/BIM_OKSTRA_2024_02_Georef_Clemen_Romanschek.pdf