Fossil
Geologie
Basiswissen
Das Wort fossil kann als Substantiv und als Adjektiv vorkommen. Es trägt als gemeinsamen Bedeutungskern immer lange vergangene Zeiträume in sich. Seit dem frühen 20ten Jahrhundert steht das Wort Fossil als Substantiv meist für versteinerte Reste von Lebewesen[6].
Erdgeschichte
- Hier ist Fossil ein Substantiv. Per Definition sind damit Lebensspuren auf der Erde gemeint, die älter sind als 10 Tausend Jahre[1], das Spektrum Lexikon der Geologie spricht allgemeiner nur Organismenresten, die über längere Zeiträume überlieferungsfähig waren[2]. Das klassische Beispiel sind Knochen längst ausgestorbener Dinosauerier. Für Beispiele siehe unter Fossilien ↗
Energiewirtschaft
In der Energiewirtschaft ist das Wort fossil ein Adjektiv: man spricht von fossilen Energien wie Kohle oder Öl. Definition: in langen Zeiträumen entstanden und nicht kurzfristig erzeugbar. Lies mehr dazu unter fossile Energie ↗
Fußnoten
- [1] San Diego Natural History Museum. Online-Definition, abgerufen am 19. Dezember 2021.
- [2] Fossil. In: Spektrum Lexikon der Geologie. Online-Artikel. Abgerufen am 19. Dezember 2021.
- [3] Sehr vage bleibt ein Lexikon aus dem Jahr 1793: " Das Fossīl, des -s, plur. die Fosīllien, aus dem Lat. Fossile, in der Naturgeschichte, Körper, welche in und auf der Erde angetroffen werden, wo sie wachsen, aber nicht organisiret sind; Mineralien." In: Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 260. Online: http://www.zeno.org/nid/20000164356
- [4] Noch im Jahr 1854 ist die Definition nicht auf Leben beschränkt: "Fossil (aus der Erde gegraben), im weiteren Sinne jedes Mineral, im engeren ein Rest untergegangener Geschöpfe." In: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 741. Online: http://www.zeno.org/nid/20003338789
- [5] 1857 deutet sich dann die Verengung des Begriffs auf Reste von Lebewesen an: "Fossīl (v. lat.), aus der Erdrinde gegraben, zu ihr gehörig, od. durch sie verändert; daher Fossilien, so v.w. Mineralien; im weitern Sinne die mehr od. weniger veränderten Überreste vorweltlicher organischer Wesen." In: Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 440. Online: http://www.zeno.org/nid/20009944451
- [6] 1904 ist die Begrenzung auf Reste von Lebewesen vollzogen: "Fossil, wörtlich »gegraben«, bedeutet in der Geologie »versteinert«, und man bezeichnet damit alle durch mineralische Prozesse in Gestein übergeführte Reste von tierischen oder pflanzlichen Lebewesen (Fossilien). Vgl. Versteinerung." In: Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 146. Online: http://www.zeno.org/nid/20006022421
- [7] 1906 gelten aber auch noch Mineralien als Fossilien: "Fossīl (lat.), aus der Erde gegraben; daher Fossilien, soviel wie Mineralkörper oder Gesteinskörper im allgemeinen, besonders die in den Gesteinen enthaltenen Mineralien organischen Ursprungs (fossile Kohle, brennbare Fossilien) und Reste organischer Wesen (fossile Tier- und Pflanzenarten oder Versteinerungen, Petrefakten)." In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 800. Online: http://www.zeno.org/nid/20006627293