A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z 9 Ω
Das Banner der Rhetos-Website: zwei griechische Denker betrachten ein physikalisches Universum um sie herum.

Flächenverbrauch

Nordrhein-Westfalen

© 2016 - 2025




Definition


Umwandlung von Natur- oder Acker- in Siedlungs- oder Verkehrs- oder Gewerbefläche: tatsächlich wird nicht Fläche an sich verbraucht sondern eher in der Nutzung umgewandelt[1]. Verbraucht im eigentlichen Wortsinn werden Natur- und Ackerfläche, nicht Fläche per se.



Bildbeschreibung und Urheberrecht
In einem Monat wird um 2024 in NRW so viel Fläche versiegelt wie man hier auf diesem Luftbild sieht: man sieht ein Fußballstadium (gelb) an Nordrand von Aachen sowie ganz oben ein Gefängnis und rechts ausgedehnte Gewerbeflächen. © Ansicht aus Google Maps, 2022 ☛


Flächennutzung NRW im Jahr 2020


Laut Landesentwicklungsplan des Landes Nordrhein-Westfalen dürfen pro Tag 5 Hektar in Siedlungs-, Gewerbe- und Verkehrsfläche umgewandelt werden. Die Gesamtfläche des Landes beträgt rund 34112 km² oder 3411200 Hektar, also etwa 3,4 Millionen Hektar. Laut Landesamt für Natur- und Umweltschutz (LANUV) sah die Flächennutzung im Jahr 2020 wie folgt aus:

  • Waldlfläche: 24,9 %
  • Siedlungsfläche: 16,6 %
  • Verkehrsfläche: 7 %
  • Landwirtschaftsfläche: 47,3 %
  • Wasserfläche: 1,8 %
  • Sonstige Vegetation: 2,4 %

Im Jahr 2400 ist alles versiegelt


Daraus folgt, dass die noch nicht verbrauchte Fläche bei rund 76,4 % oder rund 2,6 Millionen Hektar liegt. Bei täglich 5 Hektar Verbrauch wird das gesamte Land in rund 520 Tausend Tagen nur noch aus Siedlungs-, Verkehrs- und Gewerbefläche bestehen. 520 Tausend Tage sind in etwa 1400 Jahren.

Was ist das Anthropozän?


Im Jahr 2000 schlugen zwei Geologen vor, eine neue geologische Zeit einzuführen, das sogenannte Anthropozän. So soll die Zeit bezeichnet werden, in der der Mensch stark die Oberflächenform der Erde sowie die Zusammensetzung der Atmosphäre verändert. Lies mehr unter Anthropozän ↗

Persönliche Einschätzung


 Portrait von Gunter Heim Über meine kurze Lebenszeit von knapp 60 Jahren habe ich gesehen wie meine Heimat mehr oder minder vollständig zubetoniert und zuasphaltiert wurde. Wo früher liebliche kleine Wälder mit Bachauen waren tosen jetzt Autobahnen. Schattige Kieferhaine am Stadtrand haben einem reizlosen Gewerbegebiet mit riesen Parkflächen für einen Supermarkt Platz gemacht. Im ehemals aufgelockerten Stadtbereich mit vielen Bolz- und Spielplätzen, Wiesen und Obstgärten findet man heute nur phantasielose 0815-Mehrfamilienhäuser im deutschlandweiten Einheitsstil. Darum Parkplätze, Parkplätze und nochmals Parkplätze und die Supermärkte am Stadtrand. Damit ist für mich meine Heimat verschwunden. Es gibt sie nicht mehr. Sie ist austauschbar geworden mit ähnlichen Städten irgendwo in Deutschland oder irgendwo in Amerika. Und ich spüre auch eine gewissse Kaltherzigkeit wenn die Bagger für neue Bauprojekte anrücken. Als Kind war ich viel in der Natur. Das Singen der Vögeln, das Summen der Insekten und das Rascheln von was weiß ich für Tierchen im Unterholz gab mir ein wohliges Gefühl in einer geheimnisvollen und durch viele Lebensregungen getragenen Welt zu leben. Wie viele Kaninchen oder Mäuse werden mit dem Aushub jeder neuen Baugrube lebendig begraben? Wie viele Vögeln verlieren mit einem gerodeten Baum ihren angestammten Nistplatz? Stört niemanden die Brutalität mit der wie das Leben uns ums herum abtöten?

Fußnoten


  • [1] Fläche an sich kann - genauso wie Energie - nicht verbraucht werden. Sie kann nur in ihrer Art, etwa der Nutzung, umgewandelt werden. In der Physik wäre die Fläche eine der Erhaltungsgrößen ↗

Startseite Impressum Feedback © 2010-2025 Nachilfe Physik Nachilfe Chemie