Ereignis
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Basiswissen
Das Wort Ereignis wird sowohl in der Stochastik, also dem Rechnen mit Wahrscheinlichkeiten, wie auch in der Physik verwendet. In einem Lexikon aus dem Jahr 1793 ist ein Ereignis noch ganz allgemein eine Begebenheit.[1] Später wird noch recht vage ergänzt, dass ein Ereignis etwas ist, dass die Aufmerksamkeit auf sich zieht.[2] Eine Einengung dieser doch recht weiten Bedeutung erfuhr das Wort dann später in der Stochastik und der Physik.
Das Ergeinis in der Stochastik
Beim Würfeln mit einem fairen Würfel gibt es sechs mögliche Ergebnisse: die Zahl 1, 2, 3, 4, 5 oder 6. Während ein Ergebnis immer nur eine für sich alleine betrachtete elementare Möglichkeit eines Versuchsausgangs ist, kann ein Ereignis aus einem oder auch mehreren Ergebnissen zusammengesetzt sein. Das Ereignis "gerade Zahl" wäre aus den Ergebnissen 2, 4 und 6 zusammengesetzt.[3] Siehe mehr unter Ereignis (Stochastik) ↗
Das Ereignis in der Physik
In der Relativitätstheorie von Albert Einstein aus dem Jahr 1905, und speziell seit deren mathematischer Ausarbeitung hin zur Vorstellung einer vierdimensionalen Raumzeit durch Hermann Minkowski[4], bezeichnet ein Ereignis einen räumlichen Festgelegten Punkt zu einem zeitlichen festgelegten Punkt. Das Ereignist ist damit ein Punkt in einem Raum-Zeit-Diagramm. Was das anschaulich bedeuten kann, hat Minkowski selbst erklärt. Was wir heute ein Ereignis nennen, nannte er 1908 noch einen Weltpunkt ↗
Fußnoten
- [1] 1793: "das Ereigniß, des -sses, plur. die -sse, was sich ereignet, eine Begebenheit. Angenehme, außerordentliche Ereignisse." In: Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1885. Online: http://www.zeno.org/nid/20000134686
- [2] "Ereigniß, eine Begebenheit, welche entweder durch ihre Beschaffenheit od. durch ihre Folgen die Aufmerksamkeit auf sich zieht." In: Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 840. Online: http://www.zeno.org/nid/20009874240
- [3] "Ereignisse können aus einem oder mehreren Elementen, den sogenannten Elementarereignissen bestehen. Ein Elementarereignis ist jedes einzelne mögiche Ergebnis eines Zufallvorgangs. Im Beispiel mit dem Würfel ist zum Beispiel jede einzelne der Zahlen 1 bis 6 ein Elementarereignis." Diese Elementareregnisse können dann zu weiteren Ereignissen zusammengesetzt werden. Das Ereignis "eine gerade Zahl mit einem Würfel zu würfeln aus den Elementarereignissen 2, 4 und 6." In: Thomas Krickhahn: Statistik für Wirtschaftswissenschaftler Für Dummies. Wiley-VCH Verlag. 2013. ISBN: 978-3-527-70982-3. Dort im Kapitel 9. Seite 150. Siehe auch Ereignis (Stochastik) ↗
- [4] Ereignisse in der Physik der Relativitätstheorie: Im Jahr 1908 führte der Mathematiker Minkowski die sogenannten "Weg-Zeit-Diagramme (x-t-Diagramme) in die Relativitätstheorie ein." Und anders wie sonst in der Mechanik üblich "trägt Minkowski die Zeit an der Hochachse auf, d. h. im Diagramm verläuft die Zeit von unten nach oben". Und: "Punkte im x-t-Diagramm stellen Ereignisse E dar." Sowie "Alle Bildpunkte einer bestimmten Stelle eines Körpers ergeben einen Weg-Zeit-Graphen, der in Minkowski-Diagrammen Weltlinie heißt." Dabei ergeben sich die Geschwindigkeiten aus den "Kehrwerten der Steigungen", woraus folgt: je "langsamer sich […] ein Körper bewegt, desto steiler ist seine Weltlinie." In: Metzler Physik. 5. Auflage. 592 Seiten. Westermann Verlag. 2022. ISBN: 978-3-14-100100-6. Dort im Kapitel "9.2.5 Minkowski-Diagramme". Seite 364. Siehe auch Raum-Zeit-Diagramm ↗