Entdeckung der Kernspaltung
1938
Basiswissen
Die Entdeckung der Kernspaltung am 17. Dezember 1938 ist eines der bedeutendsten und folgenreichsten Ereignisse in der Geschichte der Naturwissenschaften. Bei der Bestrahlung von Uran mit Neutronen entstanden Spaltprodukte des Urans, unter anderem das zuerst nachgewiesene Barium.
Motivation für die Arbeit
Die Arbeitsgruppe um Otto Hahn und Lise Meitner verfolgte die damals allgemein anerkannte Idee, dass man Uranatome mit Neutronen beschießt und daraus letztendlich Elemente entstehen, die schwerer sind als Uran[1]. Doch bereits im Jahr 1934 äußerte
Freigewordene Energie
Die beiden Bruchstücke (Atomkerne), die bei der Spaltung entstehen, haben zusammen eine geringere Masse als der ursprüngliche Uranatomkern. Aus dieser Massendifferenz errechneten Lise Meitner und Otto Robert Frisch mit Einsteins Formel E = mc² die bei der Spaltung freiwerdende Energie von etwa 200 Millionen Elektronenvolt pro gespaltenem Atomkern.
Folgen für den zweiten Weltkrieg
Am Vorabend des zweiten Weltkrieges waren sich Forscher der Tragweite der Entdeckung bewusst. Unter anderem die Physiker Albert Einstein und Leo Szilard beschworen in einem überlieferten Brief den damaligen amerikanischen Präsidenten Roosevelt, die Möglichkeiten zum Bau einer Atombombe zu erforschen. So kam es nur sechs Jahre später zum Abwurf der ersten Atombombe auf einer bevölkerten Stadt, siehe dazu Hiroshimabombe ↗
Fußnoten
- [1] E. Fermi: Possible Production of Elements of Atomic Number Higher than 92, in: Nature, 1934, 133, S. 898–899 (doi:10.1038/133898a0).
- [2] Ida Noddack: Über das Element 93. In: Angewandte Chemie, 1934, 47 (37), S. 653–655 (doi:10.1002/ange.19340473707).