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Endobiont


Biologie


Definition


Ein Endbiont ist ein Organismus, der innerhalb von etwas anderem lebt: in der Biologie im Inneren eines anderen Lebewesen, in der Geologie im Inneren von Sedimenten. Beide Bedeutungen sind kurz vorgestellt.

Endobionten als innen-lebende Organismen


Bestimmte Enterobakterien leben im Darm von Menschen und Tieren und können deshalb als Endobionten bezeichnet werden. Dasselbe gilt für Knöllchenbakterien in den Wurzeln von Hülsenfrüchtlern, Zooxanthellen in den riffbildenden Steinkorallen des Tropengürtels und Nitrat-atmende Bakterien in den anaeroben (sauerstofffreien) Tiefen einiger Seen. Siehe als ein konkretes Beispiel die Zooxanthelle[n] ↗

Endobionten in einer Endosymbiose


Enger gefasst und dann präziser auch Endosymbiont genannt wird die Idee, dass die Organellen heutiger eukaryotischer Zellen zunächst eigene Lebewesen innerhalb der größeren eukaryotischen Zellen waren. Über evolutionäre Prozesse verloren sie zunehmend ihre Selbstbestimmtheit und wurden zu Funktions-Einheiten innerhalb ihrer Wirtszellen. Siehe dazu unter Endosymbiont ↗

Endobionten in der Geologie


In der Geologie ist ein Endobiont ein Lebewesen innerhalb eines Sedimentes[1][4]. Es werden sessile (ortsfeste) und vagile (bewegliche) Endobionten unterschieden[2]. Als Beispiele für Endobionten in Sedimenten werden verschiedene Muschelarten angeführt. Ein klassisches Beispiel ist die Sandklaffmuschel ↗

Theorie der Isopathie


Der Biologie Günther Enderlein postulierte einen Mikroorganismus im Blut von Säugetieren. Dieser Mikroorganismus sei vor hunderten von Millionen Jahren in die Vorfahren der heutigen Säugetiere eingedrungen. Enderlein bringt ihn in einer eigenen Theorie mit einer als Isopathie bezeichneten Heilmethode in Verbindung. Das Wort Endobiont wird von Enderlein nur im Rahmen seiner Theorie verwendet, aber im wörtlichen Sinn korrekt als Lebewesen innerhalb eines anderen Lebewesens behandelt[3].

Fußnoten