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Emanation (Physik)

Übersicht

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Basiswissen


Isaac Newton (1642 bis 1727) spekulierte über den Raum als Emanation aus Gottes Gedanken[1]. Er stellte sich auch Licht als Ausströmung (Exhalation) und damit sinngemäß als Emanation vor[2][4][8][9]. Seit der Entdeckung der Radioaktiviät bezeichnete man vor allem in den frühen Jahren des 20ten Jahrhunderts meist gasförmig, auf jeden Fall stofflich[3] oder teilchenartig[4] gedachtes Material, das aus festen Ausgangsstoffen ausströmt, und zwar stets in Verbindung mit Radioaktivität[5][6][7] ↗

Fußnoten


  • [1] Der Raum als Emanation, das heißt Ausströmung von Gott (space is as it were an emanative effect of God) ist eine Spekulation von Isaac Newton. In: Newton’s Metaphysics. Eric Schliesser, Oxford University Press. © Oxford University Press 2021. DOI: 10.1093/oso/9780197567692.003.0007
  • [2] Emanation im Sinne von Newtons Lichttheorie: "in der Physik ist die Emanationstheorie die Newtonsche Hypothese über die Entstehung des Lichts, daß es ein wirklicher Ausfluß einer höchst zarten Materie von den Licht erregenden Körpern sei, s. Licht." In: Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 666. Online http://www.zeno.org/nid/20009855386
  • [3] Emanation ist stofflich (nicht nur energetisch): "Emission in physikalischem Sinn, Aussendung von strahlender Energie (Licht-, Wärme-, Kathoden-, Röntgen-, Radiumstrahlen) von der Oberfläche eines Körpers in den umgebenden Raum. Zu unterscheiden ist die Emanation, Aussendung stofflicher Substanz; z.B. bei den dreierlei Radiumstrahlen bestehen die α-Strahlen in einer Emanation, die den Röntgenstrahlen ähnlichen γ-Strahlen in einer Emission strahlender Energie, die β-Strahlen, die den Kathodenstrahlen nahe verwandt sind, wird man als Emission oder Emanation bezeichnen müssen, je nachdem man den Elektronen, die in diesen Strahlen ausgesandt werden, eine mehr stoffliche oder mehr nur energetische Natur zuweist. Der Gegensatz von beiden Begriffen ist die Absorption." In: Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 443-444. Online: http://www.zeno.org/nid/20006008712
  • [4] "In Newtons Theorie vom Licht (s. d.) ist E. das Ausströmen der Lichtmaterie von den leuchtenden Körpern. Bei radioaktiven Körpern (s. Becquerelstrahlen) ist E. das Ausströmen vom Teilchen, wodurch man sich die Becquerelstrahlen und die damit zusammenhängenden Erscheinungen bedingt denkt; auch dieser ausströmende Stoff selbst, der sich durch starke Kühlung mit flüssiger Luft in einem Destillationsapparat verdichten lassen soll, indes nicht in wägbarer Menge." In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 744. Online: http://www.zeno.org/nid/20006549985
  • [5] E. Dorn: Über die von radioaktiven Substanzen ausgesandte Emanation. In: Abh. naturf. Ges. Halle. 23, 1900, S. 1–15. urn:nbn:de:hebis:30-1090447
  • [6] M. Curie: Untersuchungen über die radioaktiven Substanzen. Braunschweig 1904. Nachdruck: Vieweg & Teubner, 2004, ISBN 3-663-12784-2.
  • [7] Zur Quantifizierung der Emanation: "Emanationsgehalt der Luft, herrührend von den radioaktiven Substanzen des Erdbodens, hauptsächlich von Radium, verursacht bei dem Zerfall der Emanation einen beträchtlichen Teil der vorhandenen Leitfähigkeit der Luft. Die Messung des Emanationsgehaltes geschieht nach Elster und Geitel dadurch, daß man einen auf hohes negatives Potential aufgeladenen Draht im Freien isoliert ausspannt, auf dem sich die positiv geladenen Zerfallsprodukte der Emanation niederschlagen. Die induzierte Aktivität dieses Drahtes wird durch den Potentialabfall eines Elektrometers, in dessen Nähe man ihn zusammengerollt gebracht hat, gemessen. Literatur: J. Elster u. H. Geitel, Sitzungsberichte der mathematisch-physikalischen Klasse der Königl. Bayer. Akademie der Wissenschaften 1903, 332, 323; Physikal. Zeitschr. 1902, 4, 96; K. Kahler, Luftelektrizität (Göschen 649), Berlin und Leipzig 1913; Mache und v. Schweidler, Die atmosphärische Elektrizität, Braunschweig 1909." Verfasst von: R. Ambronn. In: Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 241. Online: http://www.zeno.org/nid/20006156827
  • [8] Newton über seinen Lichtäther, als Exhalation bezeichnet: "Qu. 22. May not Planets and Comets, and all gross Bodies, perform their Motions more freely, and with less resistance in this Æthereal Medium than in any Fluid, which fills all Space adequately without leaving any Pores, and by consequence is much denser than Quick-silver or Gold? And may not its resistance be so small, as to be inconsiderable? For instance; If this Æther (for so I will call it) should be supposed 700000 times more elastick than our Air, and above 700000 times more rare; its resistance would be above 600,000,000 times less than that of Water. And so small a resistance would scarce make any sensible alteration in the Motions of the Planets [Pg 353] in ten thousand Years. If any one would ask how a Medium can be so rare, let him tell me how the Air, in the upper parts of the Atmosphere, can be above an hundred thousand thousand times rarer than Gold. Let him also tell me, how an electrick Body can by Friction emit an Exhalation so rare and subtile, and yet so potent, as by its Emission to cause no sensible Diminution of the weight of the electrick Body, and to be expanded through a Sphere, whose Diameter is above two Feet, and yet to be able to agitate and carry up Leaf Copper, or Leaf Gold, at the distance of above a Foot from the electrick Body? And how the Effluvia of a Magnet can be so rare and subtile, as to pass through a Plate of Glass without any Resistance or Diminution of their Force, and yet so potent as to turn a magnetick Needle beyond the Glass?" In: Isaac Newton: Opticks. First published in 1704: The Third Book of Opticks Part I. Siehe auch Newtons Lichtäther ↗
  • [9] Max Planck spricht von einer Emanations-Theorie von Isaac Newton im Bezug auf Licht. In: Max Planck: Das Wesen des Lichts: Vortrag Gehalten in der Hauptversammlung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, gehalten am 28. Oktober 1919. Julius Springer Verlag. Berlin. 1920. In einer englischen Übersetzung sagt Planck: "Newton's emanation theory was able to hold the field for a whole century, although another distinguished investigator, Christian Huygens, had from the first opposed it with his much more suitable undulation theory."