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Clapotis

Physik

Definition


Als Clapotis bezeichnet man ein Muster von Wasserwellen, das bei einer Reflexion periodischer und zueinander paralleler Wellenfronten entsteht, wenn diese an einer steilen Wand reflektiert werden. Zum Beispiel in Hafenbecken ensteht dann ein typisches schwappendes Muster interferierender Fronten von Wellen.

Aussehen einer Clapotis


Laufen parallel zueinander und mit immer gleichem Abstand einzelne Wellenfronten gegen ein steiles Ufer oder eine Wand an, so interferieren die reflektierten Wellenfronten mit den anlaufenden Fronten zu einer sogenannten stehenden Welle, der Clapotis. Die Wellen scheinen sich nicht mehr durchs Wasser zu bewegen sondern still an einer Stelle auf und nieder zu gehen.



Eine künstlich erzeugte Clapotis in einer Wellenwanne (rippel tank). Man sieht typische Rechteck- und Sechseckmuster sowie eine aufgerissene Clapotis.

Dabei ist die Höhe der so überlagerten Wellen größer als die Höhe der anlaufenden oder der reflektierten Welle. Schießt das Wasser an den Schwingungsbäuchen vertikal nach oben, oft mit Spritzern, spricht man von einer aufgerissenen Clapotis[1].

Videos von Kayak-Fahrern nahe einer Hafenmauer zeigen, wie die Kayaks durch schnell auf- und ab wogende Wellen gleiten. Dabei kommen die Wellen in schnellem Wechsel mal von links und mal von rechts.

Abgrenzung zu einer Seiche


Auch eine sogenannte Seiche (aus Französischen) ist eine stehende Welle in einem mehr oder minder von Festland umrandeten Gewässer.[2] Seichen wurden umfangreich für große Seen am Alpenrand beschrieben, treten aber auch zum Beispiel in kleinere Meeren auf.[3] Anders als bei einer Clapotis sind die Wellen hier aber sehr vieler länger ihre ihre Frequenzen sehr viel niedriger.

Fußnoten