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Bodentemperatur

Definition

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Definition


Die Bodentemperatur (auch Erdbodentemperatur genannt) ist die Temperatur in verschiedenen Bodentiefen knapp unterhalb der Bodenoberfläche. Die Messtiefen für die Bodentemperatur sind allgemein 5 cm, 10 cm, 20 cm, 50 cm, und 100 cm.



Bildbeschreibung und Urheberrecht
Ein angeschnittener Boden in einem Walgebiet: schon etwa 60 cm bis 120 cm unter der Oberfläche dringt kein Frost mehr ein: die Temperaturen in den ersten Metern Tiefe sind sehr viel gleichmäßiger als an der Luft. Ab einer Tiefe von 20 bis 50 Metern ist die Temperatur konstant bei etwa 10° C (z. B. in Tropfsteinhöhlen). © LauraJen ☛


Wie verhält sich die Temperatur unter der Erdoberfläche?


Zwei Effekte treten auf: a) die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht oder auch den Jahreszeiten nehme mit zunehmender Tiefe deutlich ab. Und b) die Temperaturverläufe hinken zeitlich denen an der Oberfläche umso stärker hinterher, je tiefer man ist: ab etwa 6 bis 12 Meter Tiefe sind das 6 Monate, sodass der Boden dann im Sommer kälter ist als im Winter.

Was passiert in größeren Tiefen?


Zwischen 20 bis 50 Metern Tiefe hat die Temperatur in etwa den Wert des Jahresmittelwertes der Lufttemperatur. Das sind in Deutschland (um 2020) etwa 10,4 Grad Celsius. Ab dort steigt dann die Temperatur mit zunehmender Tiefe beständig an. Der Grund dafür ist die Wärme aus dem Erdinneren. Mit etwa 11 bis 30 Metern zusätzlicher Tiefe steigt dann die Temperatur um ein weiteres Grad Celsius an. Das Phänomen heißt Geothermische Tiefenstufe ↗

Welche praktische Bedeutungen hat die Bodentemperatur?


Sie spielt zum Einen für die Landwirtschaft eine große Rolle. Das Wachstumsverhalten vieler Pflanzen ist stark temperaturabhängig. Zum Anderen kann aus Bodenwässern über die sogenannte flache Geothermie mit einer Wärmepumpe auch Heizenergie gewonnen werden. Dieses Verfahren ist umso effizienter, je wärmer das Wasser knapp unter der Oberfläche ist.

Fußnoten