R


Metabionten


Beispiele


Basiswissen


Als Metabionten werden hier im allgemeinsten Sinn Überwesen bezeichnet, die sich wiederum aus Teil-Lebewesen, den Melobionten zusammensetzen. Hier stehen Beispiele aus etablierten Fachdisziplinen sowie auch aus spekulativen Theorien oder Thesen.

Superorganismus


Das klassische Beispiel ist der Ameisen- oder Bienenstaat. Superorganismus ist ein Fachwort in der Biologie und bezeichnet ein Überwesen, das ausschließlich aus Teilwesen derselben Art besteht. Mehr unter Superorganismus ↗

Holobiont


Ein Holobiont ist ein mehrzelliges Wesen aus eukarytioschen Zellen in dem eng verzahnt Mikroben und Viren leben. Der Gesamtkomplex dieser Lebewesen wird als Ganz-Lebewesen betrachtet. Das etablierte Fachwort dafür ist Holobiont ↗

Ameisenstaat


1925 veröffentlichte der Südafrikaner Eugene Marais ein naturkundliches Buch über Ameisenstaaten. Er betrachtete das Wechselspiel von Gesellschaft und Individuum und dachte über die Psyche des Gesamtstaates nach The Soul of the White Ant [Buch] ↗

Metaorganismus


Das Wort Metaorganimus heißt wörtlich so viel wie Über- oder Zwischenorganismus. Seit etwa 2010 wird es zunehmend als Synonym verwendet für Holobiont (siehe dort). Lies mehr unter Metaorganismus ↗

Tierstock


Als Tierstock bezeichnet man räumlich dauerhaft eng beieinanderlebende Tiere derselben Art, die sich ausschließlich durch Knospung vermehrt haben. Tierstöcke im biologischen Sinn werden nur von Wasserbewohnern gebildet. Das klassische Beispiel sind Moostierchen. Mehr unter Tierstock ↗

Symbiose


Eine Symbiose ist im europäischen Sprachgebrauch eine eng verwobene Gemeinschaft von zwei Arten. Beide Arten ziehen aus der Miteinander mehr Vor- als Nachteile. In der angelsächsischen Welt wird Symbiose weiter gefasst und kann zum Beispiel auch parasitäre Beziehungen mit einschließen. Lies mehr unter Symbiose ↗

Biozönose


Das Wort wurde im 19ten Jahrhundert zur Beschreibung von Austernbänken in Europa geprägt. Eine Biozönose ist eine enge Lebensgemeinschaft mehrerer beteiligter Arten. Sie zeichnet sich oft durch eine hohe Robustheit gegenüber Schwankungen in den Umweltbedingungen aus. Mehr unter Biozönose ↗

Metazoon


Vielzeller: Tange, Fliegen, Menschen oder Blumen sind typische Mehrzeller. Das Gesamtlebewesen setzt sich aus vielen - bis hin zu Milliarden - Zellen zusammen. Dabei führen manche der Teilzellen oft ein bemerkenswert autark erscheinendes Eigenleben (etwa Blutzellen). Lies mehr unter Metazoon ↗

Kolonie


Viele Individuen derselben Art in enger räumlicher Nähe nennt man in der Biologie eine Kolonie. Vögel bilden oft Kolonien, aber auch Seehunde oder Fledermäuse. Mehr unter Kolonie (Biologie) ↗

Schwarm


Schwimmend oder fliegend lebende Tiere bezeichnet man als Schwarm, wenn sie in großen Anzahl koordiniert auftreten. Seit den 1990er Jahren betrachtet man auch Schwärme von Robotern (swarm bots) und überträgt Konzepte aus der Biologie auf die Technik. Man spricht allgemein von einem Schwarmverhalten oder Schwarmintelligenz ↗

Komposit-Wesen


Termitenstaaten in Südafrika oder imaginäre Schwarmintelligenzen auf fremden Planeten: in einigen englischsprachigen Büchern wird das Wort composite being ähnlich verwendet wie Schwarmintelligenz. Die Betonung der Autoren liegt dabei aber stets auf der Idee, dass das Komposit-Wesen tatsächlich wie ein einzelnes Individuum fühlt und denkt. Mehr unter Komposit-Wesen ↗

Der Staat


Insbesondere im 19ten und frühen 20ten Jahrhundert entstand eine breite Literatur, in der der politische Staat von Menschen als Überwesen betrachtet wurde. Von der reinen Metapher bis hin zur Idee vom beseelten Staatskörper wurde der Ansatz unterschiedlich konsequent verfolgt. Siehe zur Ideengeschichte unter organische Theorie ↗

Global Brain


Seit den 1990er Jahren ein verbreitete Metapher: das Internet als Teil eines weltweiten oder doch zumindest regionalen Gehirns. Mehr unter Global Brain ↗

Kollektive Intelligenz


Das Wort steht für fachübergreifende Konzepte von Intelligenz, die sich aus dem Zusammenspiel einzelner Agenten ergibt. Die Agenten können Roboter, Tiere, Computer, Pflanzen oder auch Firmen sein. Im Mittelpunkt des Interesses stehen oft kognitive Leistungen des Ganzen, die die Leistungen der einzelnen Individuen übertreffen. Lies mehr unter kollektive Intelligenz ↗

Komplexes Adaptives System


Ein System, das sich eigenständig an wandelnde Umweltbedingungen anpassen kann. Intellligenz kann dabei eine Rolle spielen muss es aber nicht. Als Forschungsgegenstand stehen komplexe adaptive Systeme vor allem für Interdisziplinarität. Mehr unter Komplexes adaptives System ↗

Machina Sapiens


Eine dystopische Vision eines deutsch-persischen Mediziners: die Machina Sapiens bezeichnet einen spekulativen Überorganismus aus technischen, biologischen und organisatorischen Teilen. Innerhalb dieses Überwesens wird der Mensch eine untergeordnete und wenig erfreuliche Rolle spielen. Siehe auch Machina sapiens ↗

Kybiont


Eine euphorische Vision des Menschen, der in einem entstehenden globalen Überorganismus aufgeht und darin eine beglückende Rolle findet. Mehr unter Kybiont ↗

Metaman


Ähnlich wie der Kybiont: eine optimistische Sicht auf einen globalen Überorganismus. Siehe auch Metaman ↗

Energon


In den 1960er Jahren von dem Tauchpionier Hans Hass entwickelt: ein Energon kann ein Lebewesen, ein Staat oder eine Organisation sein. Hass entwickelte eine kybernetische Sicht in der er Prinzipien verschiedener Fachdisziplinen auf abstrakter Ebenen vereinheitlichte. Mehr unter Energon ↗

Gaia


Im Sinne des Urhebers eine strikt naturwissenschaftliche Theorie. Der Grundgedanke ist, dass die Erde als Ganzes über geologische und biologische Mechanismen einer Selbstregulation, zum Beispiel ihrer Oberflächentemperatur oder des Sauerstoffgehaltes verfügt. Lies mehr unter Gaia ↗

Solaris


Eine rein literaische Vision eines belebten und intelligent handelnden Planeten, der isch aber gänzlich dem Verständnis durch Menschen entzieht. Mehr unter Solaris ↗