Introvertierte Mathematik
Psychologie
Basiswissen
Die Psychologie unterscheidet intro- und extravertierte Haltungen oder Neigungen von Personen. Hier stehen einige Beispiele aus der Praxis der Mathe-AC Lernwerkstatt Mathematik (Aachen). Die Beispiele zeigen, wie sich eine stärker introvertierte Haltung auf die Herangehensweise an mathematische Fragen auswirken könnte.
(einseitig) Introvertierte
- sind schwer bis gar nicht über Noten zu steuern
- was sie nicht von innen interessiert, tun sie nicht
- wollen tendenziell alles selbst erdenken
- nehmen fertige Lösungen oft schwer an
- suchen sich Autoritäten selbst
- suchen originelle Lösungswege
- vertiefen sich in Rätselhaftes
- sind schlecht organisiert
- neigen in jüngeren Lebensjahre zum Albern
- neigen als ältere zu äußerlichen Merkwürdigkeiten
- spüren Widersprüche und Erklärungslücken
- haben Ausdauer im Grübeln und Knobeln
- sehen sich als Kinder auf Augenhöhe mit Erwachsenen
- sehen sich als ältere auf Augenhöhe mit Autoritäten
- entwickeln oft eigene Fragestellungen
- Typische Frage I: geht das nicht auch ganz anders?
- Typische Frage II: wie sieht eigentlich ein Atom aus?
Was wäre das Gegenteil?
Die Freude an festen Wegen, der Wunsch fremden Erwartungen zu genügen (Noten) oder auch das Unbehagen bei Widersprüchen und ungelösten Fragen kennzeichnen eine eher extravertierte Mathematik ↗
Einordnung
Der einseitig introvertierte Typ begegnet oft als "underachiever" oder "hochbegabter Minderleister". Im direkten Gespräch spürt man seine suchende, fragende und kombinierende Intelligenz, doch scheitert er ohne äußere Führung oft an den einfachsten handwerklichen Grundlagen, die zu lernen er kaum von alleine bereit ist. Für ihn muss der Stoff ausreichd oft Neues bieten, Raum für Geistesblitze und wendungsreiche Dialoge. Unkonventielle Lösungen und ganz neue Sichten machen ihn stolz und sind eine Quelle von Energie. Siehe auch Introversion ↗