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Faunenschnitt


Geologie


Definition


Als Faunenschnitt bezeichnet man ein „plötzliches Aufblühen oder Aussterben vieler Taxa des Tierreichs […] zu einem bestimmten Zeitpunkt der Erdgeschichte[1].“ Als Taxon, die Mehrzahl ist Taxa, bezeichnet man Gruppen von Tierarten, die gemeinsame Merkmale oder eine gemeinsame Stammesgeschichte haben. Typische Taxa sind zum Beispiel Arten, Familien, Gattungen oder Ordnungen von Tieren. Das ist hier kurz mit einem Beispiel vorgestellt.

Faunenschnitte als Massenaussterben


Der bekannteste Faunenschnitt fand wohl zum Ende der erdgeschichtlichen Kreidezeit, vor etwa 66 Millionen Jahren statt. Der Einschlag eines großen und schnellen Asteroid löschte neben den Dinosauriern auch viele weitere Gruppen von Tieren aus. In den geologischen Schichten fehlen recht plötzlich Fossilien der ausgelöschten Tiergruppen. Ein anderes große Aussterben fand gut vier mal so weit in der Vergangenheit statt, als die Dinosaurier gerader erst entstanden. Siehe dazu den Artikel zum Perm-Trias-Massenaussterben ↗

Faunenschnitt als Aufblühen von Arten


Zum Beginn der erdgeschichtlichen Zeit des Kambriums, vor etwa 541 Millionen Jahren, entstanden scheinbar in sehr kurzer Zeit eine große Anzahl verschiedener Tierarten mit harten Schalen. Man spricht von der sogenannte kambrischen Explosion[3] oder der kambrischen Artenexplosion. In den geologischen Schichten zu Beginn des Kambriums findet man eine große Anzahl von Tieren mit harten Körperteilen, in denen Schichte zuvor schienen sie völlig gefehlt zu haben. Ein Faunenschnitt kann nicht nur das plötzliche Fehlen von Tiergruppen sein sondern auch deren plötzliches Erscheinen. Siehe mehr dazu unter Kambrische Explosion ↗

Fußnoten