Endursache
Philosophie
Definition
Als Endursache[1], oft übersetzt mit Zweck[2] oder Causa finalis[3], bezeichnet man das letztendliche Ziel, das mit einer Handlung erreicht werden soll: die Endursache des Essens wäre dann die Erhaltung des Lebens. Der ursprüngliche Hunger hingegen war nur ein Beweggrund, eine Causa efficiens. Dass die Endursache der Dinge schon in ihrer Form angelegt sei, dachte Aristoteles[5] Siehe mehr zur Idee der Endursache im Artikel zur Causa finalis ↗
Fußnoten
- [1] 1793: "Die Endursache, plur. die -n, die letzte Ursache bey einer Handlung, der letzte Zweck, welchen man durch eine Handlung erreichen will, so fern derselbe noch zukünftig ist. Die Endursache, warum man Speise zu sich nimmt, ist die Erhaltung des Lebens, die mittlere Ursache, die Sättigung, der Bewegungsgrund aber der Hunger. S. Ursache." In: Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1809. Online: http://www.zeno.org/nid/20000128945
- [2] Endursache als Zweck: "Endursache s. Zweck." In: Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 1. Berlin 1904, S. 264. Online: http://www.zeno.org/nid/20001786520
- [3] Endursache als Zweck: "Endursache (Causa finalis) bedeutet soviel wie Zweck (s. d.), insofern dieser bestimmenden Einfluß auf den Willen hat." In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 774. Online: http://www.zeno.org/nid/20006553311
- [4] 1910, Endursache als Urgrund: "Endursache, finis; causa finalis (Spät.). – als Urgrund, principium (z.B. movendi, motus)." In: Karl Ernst Georges: Kleines deutsch-lateinisches Handwörterbuch. Hannover und Leipzig 1910 (Nachdruck Darmstadt 1999), Sp. 740. Dort der Artikel "Endursache". Siehe auch Endursache ↗
- [5] 1923: Endursache schon in der Form enthalten: "Wie Aristoteles überhaupt den am festesten eingewurzelten Irrtümern der Menschheit ihre Wortform geprägt hat, so hat er auch den ihm so vertrauten Begriff des Zweckes oder der Endursache mit seinem Formbegriff verknüpft: Stoff und Form verhalten sich zueinander wie Ursache und Endursache, wie Realgrund und Motiv. Zweck und Form werden zu Synonymen. Wie der Bildhauer seine Statue absichtsvoll formt, so ist in den lebendigen Dingen ein formendes Prinzip, das man auch die Seele nennen kann." In: Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 1, S. 478-507. Dort der Artikel zur "Form". Siehe mehr zu der Idee der Form als Träger einer Endursache im Artikel zur Causa formalis ↗