The Flying Fish
Rekordversuch
Basiswissen
Am 27. Oktober 2020 sprang der britische ex-Fallschirmjäger John Bream aus einem Hubschrauber. Die Flughöhe über der Wasseroberfläche lag bei etwas über 40 Meter (120 bis 130 Fuß). Bream spang ohne Fallschirm oder sonstige Flughilfsmittel.
Was sind die genauen Fakten?
- Alter von John Bream: 34 Jahre
- Absprunghöhe: 40 bis 42 Meter oder 120 bis 130 Fuß
- Fallposition: aufrecht, Füße nach unten
- Aufprallgeschwindigkeit: nach Zeitungsangaben 80 mph
Wie sah der Fall aus?
- Auf der Webseite der BBC ist ein Film des Falles zu sehen:
- John Bream stand in einem Ganzkörper-Anzug auf den Kufen des Hubschraubers.
- Er ließ sich dann nach vorne fallen und fiel dann in die Tiefe.
- Er sprang dabei nicht von den Kufen nach oben oder vorne.
- Im Fallen machte er mit den Armen rudernde Bewegungen.
- Aus einem Film der BBC kann man die Fallzeit ablesen.
- Die Laufzeit des Films wurde unten eingeblendet.
- Demnach lag die Fallzeit bei etwa 4 Sekunden.
Wie zuverlässig sind die Angaben?
- Mehr oder minder zuverlässig.
- Der Guardian (Zeitung) gab die Absprunghöhe mit 120 Fuß an.
- Der BBC (British Broadcasting Operation) schrieb von 130 Fuß.
- Verschiedene Zeitungen sprachen in Metern von 40 bzw. 42 Metern.
- Der Guardian sprach von einer Aufprallgeschwindigkeit von 80 mph.
- Der BBC ergänzte 80 mph um die umgerechnete Angabe 130 km/h.
- Als Falldauer wurden "etwa 4 Sekunden" angegeben.
Passen die Angaben auf die Theorie?
- Es existieren Videos von dem Sprung.
- Die Angaben verschiedener Quellen liegen recht nah beieinander.
- Unklar bleibt in den Quellen, was genau mph bedeuten soll.
- In der Fliegerei und Seefahrt ist 1 mph = 1,852 km/h
- Im Privatbereich (Autos) ist 1 mph = 1,60944 km/h
- Hilfreich ist hier die Angabe, dass 80 mph etwa 130 km/h gewesen sein sollen.
- Man kann aber misstrauisch bleiben, ob hier vielleicht ein Umrechnungsfehler vorliegt.
- In dem Zeitungsartikel wurde auch nicht angegeben, wie die Geschwindigkeiten gemessen wurden.
- Beruhe sie auf Berechnungen über einen freien Fall?
- Wurden sie aus Filmen über genaue Zeitmessungen ermittelt?
- Wurden sie mit einem speziellen Messgerät bestimmt?
- Das bleibt unklar.
Was wäre die theoretische Falldauer?
- Man kann den Sprung als freien Fall rechnen.
- Damit vernachlässigt man den Luftwiderstand.
- Formelmäßiger Ansatz: s = ½·g·t²
- Man wählt als Absprunghöhe: 42 Meter
- Man wählt als Erdbeschleunigung g: 9,81 m/s²
- Einsetzen und nach t auflösen gibt als Falldauer:
- t = Wurzel aus (2·s/g), in Zahlen: t = 2,9 (gerundet)
- Die theoretische Falldauer liegt also bei weniger als 3 Sekunden.
- In den Zeitungsartikeln war aber die Rede von etwa 4 Sekunden.
- Möglicherweise wirkte der Luftwiderstand recht stark.
- Siehe auch unter s=½at² ↗
Was wäre die theoretische Aufprallgeschwindigkeit?
- Mit der theoretischen Falldauer von etwa 2,9 Sekunden gerechnet:
- v = a·t, mit a als Erdfallbeschleunigung g = 9,81 m/s²:
- v = 28,7 m/s oder rund 103 km/h.
- Das ist deutlich weniger als der angegeben Wert in Zeitungen.
- Der Luftwiderstand würde die Fallgeschwindigkeit eher reduzieren.
- Es erscheint unmöglich, dass Beam aus 42 m Höhe mehr als 110 km/h erreichte.
- Siehe auch unter v=at ↗
Warum macht John Bream den Sprung?
- John Bream ist ein sogenannter Veteran.
- Veteran ist der Name für ehemalige angehörige einer Militäreinheit.
- Von Veteranen spricht man vor allem bei Personen die auch aktiv kämpften.
- Bream wollte Aufmerksamkeit erregen für ein Problem vieler Veteranen.
- Viele Veteranen bekommen psychische Probleme und begehen Selbstmord.
- Sie leben stark in der Vergangenheit und kaum in der Gegenwart.
- Bream wollte auf dieses Problem aufmerksmam machen.