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Spuk


Physikalisch


Basiswissen


Geistererscheinungen, Gespräche mit Toten oder Als Spuk bezeichnet man unheimliche Erscheinungen (Phänomene), die sich nicht alleine durch Alltagsvernunft oder wissenschaftliche Gesetze erklären lassen. Das ist hier kurz aus Sicht der Physik erklärt.

Klassischer Spuk


In einem Schloss erscheinen über Jahrhunderte weiße Geister oder bei einer spiritistischen Sitzung beginnen sich Gegenstände auf einem Tisch wie von alleine zu bewegen: solche Phänomene lassen sich oft - aber nicht immer - durch psychologische Täuschung oder als Ergebnis normaler physikalischer Effekte erklären. Ein Element von Unheimlichkeit tritt dadurch hinzu, dass die Phänomene Ausdruck von Willen nicht erkennbarer oder greifbarer Wesen zu sein scheinen oder dass sie über große Entfernung wirken (Telekinese).

Physik als Spuk?


Der Quantenphysiker Anton Zeilinger gab einem Buch aus dem Jahr 2005 den Titel "Einsteins Spuk"[1]. Das Wort Spuk ist hier treffend gewählt, denn Zeilingers Quantenobjekte zeigen in den komplizierten Versuchen tatsächlich Verhaltensweise, die dem übersinnlichen Spuk in manchen Dingen entsprechen: plötzliche Fernwirkung oder die direkte Beeinflussung von physikalischen Objekten durch menschliche Entscheidungen. Siehe unter Einsteins Spuk ↗

Spukhafte Sinngefüge?


Der Pionier der Quantenphysik und Nobelpreisträger Wolfgang Pauli erkannte in der Zahl 137, dem Kehrwert der sogenannten Feinstrukturkonstanten der Physik eine besondere Bedeutung. Als er in höherem Alter in ein Krankenhaus eingeliefert wurde, wurde er - zufällig? - in das Zimmer mit der Nummer 137 gelegt. Pauli versuche solche Gleichzeitigkeiten mit höheren Sinnpotential zu deuten. Lies mehr dazu unter Synchronizität ↗

Science Fiction Spuk


In dem Roman Contact von Carl Sagan[3] wird beschrieben, wie in den scheinbar zufälligen Nachkommastellen der Zahl pi der Code für den Bauplan einer großen Maschine entdeckt wird. Ganz ohne Geister und Tote stellt sich hier beim dafür empfänglichen Leser das Gefühl eines ergreifenden Spuks ein, nämlich dass eine höhere Intelligenz den Kosmos und die Naturgesetze selbst gestaltet haben könnte und man letztendlich in allen Naturgesetzen und Erscheinungen den Eindruck höherer Willen vermuten kann. Siehe auch Pi ↗

Geist-Materie-Problem


Naturwissenschaftler verzichten in ihren physikalischen Modellen zum Ablauf der Welt ganz auf Begriffe, die sich nicht eindeutig messtechnisch übersetzen lassen: Wille, Sinn oder Motivation sind kein Bestandteil physikalischer Welterklärung. Wo nun aber zum Beispiel das menschliche Gehirn ganz physikalisch beschrieben wird, haben dann auch Wille, Sinn oder Motivation keinen Platz, sie treten höchstens als wirkungslose Begleitphänome, sogenannte Epiphänomene, in Erscheinung. Wie Elemente des Psychischen dann doch in diese Welt gelangen können hat dann etwas Spukhaftes, außerhalb der Physik liegendes. Lies mehr dazu unter Geist-Materie-Problem ↗

Fußnoten