R


Schill


Strand


Definition


Als Schill bezeichnet man die Kalkschalen toter Tiere[1], oft zusammengespülte Anhäufungen von tierischen Hartteilen wie Muschelschalen, Schneckengehäusen, oder Krebspanzern[2]. Am Strand oder auf Sandbänken oder auch im Watt sammeln sich die Teile durch Wind, Wellengang oder Strömung oft massenhaft an bestimmten Stellen an.

Etymologie


Nach Reineck leitet sich das Wort zweifelsfrei aus dem Englischen Shell für Schale ab. Man findet es nach Reineck auch in dem Ortsnamen Schillig wieder. Hier wurden früher in großen Mengen Schill für Kalkmörtel und als Hühnerfutter gewonnen[2, Seite 167]

Wie entstehen Schillfelder?


Große flächige Ansammlungen von Schill nennt man auch Schillfelder. Diese können auf verschiedene Weise entstehen. So leben im Watt beispielsweise eine große Anzahl von Muscheln bis wenige Dezimeter unter der Oberfläche. Sterben diese Muscheln - vielleicht durch extrem heiße Sommer[3] verursacht - ab, können sich später vom fließenden Wasser ausgespült und dann mit Strömungen an bestimmten Stellen angereichert werden[2, Seite 166].

Gibt es auch Fossilien von Schill?


Ja, wenn vor erdgeschichtlich langer Zeit Muschel- und Schneckenschalen nahe beieinander zusammengespült wurden, konnten sie später in Steine eingebettet werden. In den Gesteinen kann man dann zum Teil gut mit bloßem Auge Schalen von Tieren sehen, die vor hunderten von Millionen Jahren gelebt hatten. Ein Beispiel dafür ist ein Handstück aus einem niederländischen Steinbruch WH54 20230812 Inventar Kreidefossilien ↗

Fußnoten


[3] Maike Haan, Gregor Schaffrath & Holger Freund: Herzmuschel und Plattmuschel im Südwatt von Mellum im Sommer 2020. In: Natur- und Umweltschutz. Zeitschrift der Naturschutz- Forschungsgemeinschaft Der Mellumrat e. V. Band 20 - Heft 1 2021. ISSN: 16198565.