R


Polhöhe


Astronomie


Basiswissen


Zum Beispiel etwa etwa 50° für Mainz und etwa 51° für die Stadt Köln oder immer 90° am geographischen Nordpol: als Polhöhe bezeichnet man den Winkel, mit der sich ein Himmelspol über den Horizont erhebt[1], für die europäische Astronomie ist damit meist stillschweigend die Höhe des Himmelsnordpoles gemeint. Das ist hier kurz mit Beispielen einiger Städte erklärt.

Wie kann man die Polhöhe bestimmen?


Da zurzeit den Polarstern Polaris recht nahe am Himmelsnordpol steht, ist für viele praktische Zwecke die Polhöhe auch der Höhenwinkels des Polarsterns. Wenn man den Polarstern am Himmel geortet hat, dann kann man seine Polhöhe, das heißt seine Höhe über dem Horizont, mit verschiedenen Methoden und Geräten bestimmen:


Beispiele von Polhöhen verschiedener Orte =====

Die Polhöhe, die man von einem bestimmten Ort aus misst, bleibt über Jahrhunderte mehr oder minder gleich. Mit dem bloßen Augen und groben Messgeräten würde man über eine Lebenszeit hinweg keine Veränderung bemerken. Man kann also jedem Ort auf dem Globus eine feste Polhöhe zuordnen. Dazu stehen hier einige Beispiele für den nördlichen Polarstern, beobachtet aus Mitteleuropa und der ganzen Welt:

  • Genau 51° Polhöhe => Sittard [Niederlande]
  • Genau 56° Polhöhe => Kristianstad [Südschweden]
  • Genau 57° Polhöhe => Aalborg [Dänemark]
  • Genau 58° Polhöhe => Hebriden [Schottland]
  • Genau 59° Polhöhe => Orkney [Schottland]
  • Genau 60° Polhöhe => Shetlands [Nordsee]

Die Polhöhe als geographische Breite


Der Winkel der Polhöhe an einem Ort ist immer auch gleich der geographischen Breite des Beoachtungsortes auf der Erdoberfläche[2]. Wenn man von einem Schiff aus misst den Polarstern unter einer Höhe von zum Beispiel 50° misst, dann weiß man, dass man irgendwo auf dem 50ten Grad nördlicher Breite ist. Man könnte also zum Beispiel im englischen Kanal sein, irgendwo im Atlantik nahe Neufundland oder im Pazifik westlich etwas nördlich von Vancouver. Siehe auch Breitengrad ↗

Fußnoten


Bewegung der Pole der Erdasche in der Zeit von 1890,0–1896,4.] Da eine vollständige Erkenntnis der beobachteten Erscheinungen von höchstem Interesse ist, so hat die Internationale Erdmessung beschlossen, ein systematisches Studium der Bewegungen der Pole vornehmen zu lassen und sechs Stationen unter völlig gleicher Breite und in geeigneten geographischen Längen mit den vollkommensten Instrumenten und unter sorgfältiger Vermeidung aller Ursachen, aus denen eine systematische Beeinflussung der Resultate hervorgehen könnte, errichtet, um fortlaufende Polhöhenbeobachtungen anzustellen. Diese Stationen sind: [Hier ist eine Tabelle eingefügt: Sie liegen alle auf dem nördlichen Breitenparallel von 39°8' und sind seit Herbst 1899 in Tätigkeit. Seit 1906 ist auch eine ähnliche Kombination von Stationen auf der Südhalbkugel eingerichtet worden. Vgl. Albrecht, Resultate des internationalen Breitendienstes, Bd. 1 u. 2 (Berl. 1903 u. 1906).]" In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 95-96. Online: http://www.zeno.org/nid/20007269072