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Nazca-Linien


Archäologie


Basiswissen


In der trockenen Wüstenlandschaft der Pampa kann man von Flugzeugen oder einigen Hügeln aus große geometrische Figuren erkennen. Diese wurde im Wüstenboden angelegt. Diese Linien von Nazsca sind hier kurz beschrieben.

Fakten zu den Nazsca-Linien



Wie könnten die Figuren gemacht sein?


Der Astronom und Archäologe Anthony Aveni verbrachte viele Jahre vor Ort mit der Untersuchung der Figuren. Vom Boden aus gesehen beschreibt er die Figuren als wenig auffällig. In eine Vortrag[3] berichtete er davon, dass er mit Studenten ähnliche Figuren selbst erstellt habe. Die Landschaft, Pampa genannt, ist wüstenhaft und sehr trocken. Der Boden ist meist mit Schuttsteinen bedeckt. Nach oben sind sie mit einer dunklen Schicht aus Eisen- und Manganrost überzogen. An der Unterseite hingegen sind sie hellrosa bis weißlich. Trägt man die oberste Schotterschicht vom Boden ab, erscheint darunter direkter das helle Gesteine. Mit den bloßen Händen, so Aveni, könne man leicht solche Muster erzeugen. Mit vielleicht zwanzig Personen könnte man mit normalen Arbeitszeiten in einer Lebenszeit alle Figuren erstellen. Beachtet man, dass die Figuren über einen Zeitraum von Jahrhunderten entstanden, erscheint deren Erschaffung kein einzelner Gewaltakt sondern eher das Ergebnis vieler einzelner, vielleicht kleinerer Aktionen.

Wie alt sind die Figuren?


Die ältesten Figuren entstanden vielleicht um 800 vor Christus. Aveni geht davon aus, dass die letzten Figuren um das Jahr 1000 nach Christus entstanden sind. Auf den Figuren fand man viele Scherben von Töpferwaren. Damit konnte man über die Radiokarbonmethode recht genau das Alter der Tonscherben bestimmen. Lagen die Scherben auf den Figuren, mussten die Figuren älter sein. In Europa entstanden um 800 vor Christus die Werke des griechischen Dichters Homer. Rom als Großmacht lag damals noch in ferner Zukunft. Um 800 nach Christus lag das römische Reich schon in der Vergangenheit. Die Wikinger begannen mit ihrem Raubzügen. Siehe auch Jahrhunderte ↗

Wozu dienten die Figuren?


Anthony Aveni nennt verschiedene mögliche Zwecke[3]. Er weist darauf hin, dass die Figuren über die Jahrhunderte vielleicht auch verschiedene Funktionen erfüllt haben könnten. Da sie in einem engen Zusammenhang mit unterirdisch angelegten Wasserleitungen stehen, vermutet er eine Beziehung dazu. Sie könnten Teil ritueller sozialer Veranstaltungen gewesen sein, die soziale Hierarchien deutlich machten oder auch dem Austausch dienten. Für denkbar hält er auch rein künstlerische Motive. Die Frage nach dem Zweck der Figuren gilt aber nicht als beantwortet. Sie ist eine von vielen offenen Forschungsfragen ↗

Ein Selbstversuch: die gerade Linie


Es ist sehr schwer, freihand einen guten Kreis zu zeichnen. Ähnlich schwer ist es, ohne technische Hilfsmittel eine längere gerade Strecke zu laufen. Man kann das am Strand probieren oder im frisch gefallenen Schnee: versuche eine gut gerade Linie über 40 bis 100 Schritte zu laufen. Betrachte die Linie von einem ihrer Endpunkte aus geringerer Höhe. Man sieht dann leicht jede Abweichung. Es heißt, dass man eine wirklich gerade Linie nicht hinbekommen würde. Diesen Selbstversuch macht auch Anthony Aveni. Er fand seine Linie einigermaßen gut, aber eben nicht wirklich gerade. Wie haben dann die Erschaffer der Nazsca-Linien gerade Linien von über 10 Kilometern Länger hinbekommen?

Was ist die Prä-Astronautik?


Als Prä-Astronautik oder auch Paläo-SETI bezeichnet man verschiedene Theorien, denen zufolge außerirdische Astronauten die Erde in vorgeschichtlicher oder geschichtlicher Zeit besucht haben. Die Astronauten, so manche Theorien, hätten die damals lebenden Menschen technologisch fortgebildet. Die Erinnerung an die alten Astronauten würde heute noch in vielen Erzählungen und Legenden fortleben. Im deutschen Sprachraum berühmt wurde in den 1960er bis 1980er Jahren Erich von Däniken. Er deutete die Muster von Nazsca als Start- und Landemarken für außerirdische Astronauten und Piloten[4]. Die These von Dänikens erscheint jedoch wenig plausibel. Wer über eine Technologie zur Überbrückung astronomischer Entfernungen verfügt, wird beim Starten und Landen der Fluggeräte kaum optische Orientierungshilfen benötigen. Obwohl die Menschen heute technologisch noch weit davon entfernt sind, zu anderen Sternen zu reisen, verfügen sie bereits über Fluggeräte, die völlig autonom starten und Landen können. Siehe auch Prä-Astronautik ↗

Fußnoten