Lagerstättenschonung
Bergbau
Definition
Als Lagerstättenschonung bezeichnet man im Bergbau Abbaumethoden, die den Wertstoff einer Lagerstätte möglicht vollständig gewinnen, also nutzbar machen. Das ist hier kurz vorgestellt.
Was ist eine Lagerstätte?
Als Lagerstätte bezeichnet man eine örtliche Häufung eines Wertstoffes, meist Minerale, die eine bergmännische Gewinnung wirtschaftlich sinnvoll erscheinen lassen. So gibt es etwa in den sandigen Atlantikküsten und am Meeresboden von Südafrika und Namibia Bereiche, in denen häufig Diamanten auftreten. Ein anderes Beispiel sind Bereiche in Flüssen, an denen sich das schwere Metall Gold anreichert. Wenn sich die Mühe wirtschaftich lohnt, die Diamenten oder das Gold, etwa mit Siebtechniken oder Pfannen zu gewinnen, dann spräche man von einer Diamant- oder Goldlagerstätte. Siehe auch Lagerstätte ↗
Was bedeutet Lagerstättenschonung?
Nehmen wir hier als Beispiel den Steinkohlenbergbau in Deutschland. Steinkohle kommt in Deutschland an vielen Stellen an der Erdoberfläche vor (etwa im Wurmtal bei Aachen), vor allem aber in sogenannten Flözen tief unter der Erdoberfläche (z. B. Saarland, Ruhrgebiet, Ibbenbüren, Niederrhein). Man kann sich dazu mehrere Quadratkilometer große Bereiche vorstellen, in denen die Steinkohle in Schichten, den Flözen, von einigen Dezimetern bis wenigen Metern Dicke, im Bergbau spricht man von Mächtigkeit, vorkommt. Wo diese Flöze ausreichend mächtig und geometrisch gleichmäßig ausgebildet sind, kann man sie oft recht kostengünstig abbauen. Wo die Flöze hingegen nur einige Dezimeter mächtig sind und geometrisch stark von der Form einer Schicht abweichen, ist der Abbau oft sehr teuer. Baut man nun die Lagerstätte so ab, dass die gesamte Kohle möglichst vollständig gewonnen wird, spricht man von einer Lagerstättenschonung. Man nimmt dabei oft in Kauf, dass der Abbau aufwändiger und teurer ist, nutzt aber die gegebenen natürlichen Wertstoffe möglichst effizient ↗
Beispielhafte Methode einer Lagerstättenschonung
- Man dokumentiert sorgfältig, wo man abgebaut hat und wo noch Wertstoffe vorhanden oder vermutet sind.
- Man legt Grubenbaue so an, dass sie möglicht langfristig gut zugänglich bleiben.
- Man gewinnt alle Bereiche eine Lagerstätte, auch die weniger wirtschaftlichen.
Was ist das Gegenteil einer Lagerstättenschonung?
Gewinnt man nur die leicht und billig abzubauenden Bereiche einer Lagerstätte sprach man im deutschen Steinkohlenbergbau an der Ruhr von einem sogenannten Filetbergbau, einer Form des Raubbaus. Eine Lagerstätte für einen kurzfristigen Profit so abzubauen, dass viele Wertstoffe ungenutzt bleiben, auch langfristig, nennt man Raubbau ↗