Kormoran
Ein Wasservogel
Basiswissen
Kormorane leben sowohl im Salz- wie auch im Süßwasser. Sie jagen nach Fischen. Eine Besonderheit ist, dass ihr Gefieder nicht eingefettet ist. Nach einem Tauchgang müssen sie es aufwändig an der Luft trocken. Dazu breiten sie die Flügel oft gut sichtbar aus.
Jagdweise
Der Kormoran ernährt sich von Fischen. Diese erbeutet er tauchend. Die Tauchdauern liegen dabei üblicherweise zwischen 15 und 60 Sekunden und vorwiegend in Tiefen von 1 bis 3 Metern. Es wurden aber auch Tiefen bis 16 m nachgewiesen.
Flugverhalten
Auf freien Wasserflächen kann man Kormorane oft in einem ausgeprägten Tiefflug beobachten. Die Flügelspitzen scheinen dabei beim Schlagen fast die Wasseroberfläche zu berühren. Ein Grund für den Tiefflug ist die Vermeidung eines starken Gegenwindes: je tiefer über dem Wasser man ist, desto weniger stark weht der Wind dort. Auch passen die Kormorane ihre Fluggeschwindigkeit so den Windverhältnissen an, dass die eingesetzte Energie eine möglichst große Flugweite ermöglicht.[1]
Kormorane in ihrem typischen Tiefflug über dem Wasser der Nordsee und der Ems. Die Vögel berühren mit ihren Flügelspitzen scheinbar fast die Oberfläche.[2]
Die meisten Kormorane sind Standvögel, das heißt sie bleiben einem Standort auch über die Jahreszeiten hinweg treu. Nur wenige gehen auf Vogelzug. Kormorane fliegen dann gemeinsam, üblicherweise in typische V-Formation ↗
Trocknungsverhalten
Kormorane haben einen nicht ausreichend starken Fettschutz, um ihr Gefieder im Wasser trocken zu halten. Um ihr Gefieder nach einem Tauchgang wieder trocken zu bekommen, breiten sie sitzend oder stehend ihre Flügel weit aus. Gelegentlich machen sie auch starke Flatterbewegungen, vermutlich um Wasser abzuschütteln. Siehe auch Trocknungsverfahren ↗
Schwimmverhalten
Nahe an der Nordseeinsel Wangerooge konnten im Jahre 2022 Kormorane beim Schwimmen beobchtet im Meereswasser beobachtet werden. Auffällig war, dass ihr Körper beim Schwimmen unter der Wasseroberfläche zu liegen schien. Die Vögel haben sozusagen einen großen Tiefgang. Aus dieser Lage machten sie dann schnelle Abtauchbewegungen und blieben längere Zeit unter Wasser. Hängt die tiefe Lage des Körpers mit fehlenden Luftblasen im Gefieder und einem dadurch geringeren Auftrieb zusammen? Ermöglichst es als Vorteil vielleicht auch ein schnelleres Abtauchen und damit einen besseren Jagderfolg? Siehe auch Tiefgang ↗
Fußnoten
- [1] Yukihisa Kogure, Katsufumi Sato, Yutaka Watanuki, Sarah Wanless, Francis Daunt: European shags optimize their flight behavior according to wind conditions. In: J Exp Biol (2016) 219 (3): 311–318. Online: https://doi.org/10.1242/jeb.131441
- [2] Das Video zum Tiefflug der Kormorane über der Nordsee ist näher beschrieben auf: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ac/Kormoran_(Tiefflug).webm