R


Helgustadir


Spat-Bergwerk


Basiwissen


Das ehemalige Bergwerk Helgustadir, auf isländisch Helgustaðanáma liegt etwa 6 Kilometer außerhalb des Ortes Eskifjörður an der isländischen Ostküste. Dort wurde von 1668 bis 1925 der besonders klare und optisch interessante Islandspat abgebaut[1]. Die Lagerstätte und das Bergwerk von Helgustadir sind hier kurz vorgestellt.

Die Lage des Bergwerkes Helgustadir


Die Lagerstätte für den historisch bedeutsamen Islandspat befindet sich in einem Basaltkörper eines etwa 11 Millionen Jahre alten Vulkans[2]. Im oberen Teil des Bergwerkes befindet sich heute eine abgegrabene Schlucht, im unteren Bereich wohl ein Stollen der nach unter Tage führt. Um 2022 war das Bergwerk auch für Touristen zugänglich.

Geschichte des Bergbaus von Helgustadir


Von 1668 bis 1855 war der Abbau eher ungeregelt. Gewonnene Kristalle wurden mit Frachtschiffen aber auch Fischerbooten nach Europa transportiert oder von einzelnen Wissenschaftlern mitgenommen. In den 1830er Jahr soll eine Expedition gut 30 bis 40 Tonnen dieses Materials mitgenommen haben. Ein geregelter Bergbau begann 1855. Ein befürchteter Raubbau führte zeitweise zu Förderbeschränkungen 1879 wurde das Bergwerk verstaatlicht. Um 1880 scheint es in Europa einen Mangel an Islandspat gegeben zu haben, der von führenden Wissenschaftlern beklagt wurde. Von 1895 bis 1914 fand eine wenige ergiebige Förderung statt, obwohl nun auch Sprengstoff zum Lösen des Basalts eingesetzt wurde. Nach 1925 scheint der Spat nur noch von Bergen (Halden) gewonnen wurden zu sein. Im Jahr 1975 wurde die Stätte als Natur Monument deklariert.[1]

Der Islandspat von Helgustadir


Der in Helgustadir geförderte Islandspat fand zunächst das Interesse von Wissenschaftlern wie Erasmus Bartholin, Christian Huygens und Isaac Newton, alle um die Zeit um 1700. Im 19ten Jahrhundert erblühte dann die Geowissenschaften wie zum Beispiel die Mineralogie, Kristallographie und Petrographie. Der Islandspat fand dort eine ausgiebige Verwendung im Bau optischer Instrumente, zum Beispiel des Polarimeters[1]. Damit ließen sich die optischen Eigenschaften vieler Minerale im Mikrosop näher bestimmen. Mehr zur Physik des Islandspats steht im Artikel zum Doppelspat ↗

Fußnoten