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Brisanz


Sprengung


Definition


Als Brisanz bezeichnet man in der Sprengtechnik das Zertrümmerungsvermögen eines Explosivstoffes. Der Brisanzwert nach Kast ist das Produkt aus Ladedichte, spezifischer Energie und Detonationsgeschwindigkeit (bei Sprengstoffen) oder Abbrandgeschwindigkeit (bei Pyrotechnischen Sätzen). Hier stehen einige Beispiele.

Hochbrisant


Zu den hochbrisanten Sprengstoffen gehören zum Beispiel: TNT, Nitroglycerin, Nitroglycol, Hexogen, Nitropenta, Nitroguanidin, Oktogen oder Octanitrocuban. Sie detonieren mit einer Geschwindigkeit von bis zu 10.000 m/s.

Schwarzpulver


Verdämmtes Schwarzpulver hingegen explodiert lediglich mit ca. 400 m/s. Trotzdem ist das Hantieren mit Schwarzpulver riskanter als mit den meisten Sprengstoffen, da es leichter zündet als viele moderne Sprengstoffe, die nur mit einem Initialzünder zur Detonation gebracht werden können.

Poloniumbombe


Die Bedeutung der Detonationsgeschwindigkeit (wie schnell der Sprengstoff zündet) lässt sich an einem Gedankenexperiment abschätzen. Das sehr seltene Metall Polonium ist stark radioaktiv. Es strahlt in jeder Sekunde eine Energie von etwa 140 Joule ab, das ist mehr als das Dreifache eines Teelichtes. Dieser Energiefluss ist an sich nicht besonders gefährlich (einige wenige Teelichter). Innerhalb eines Jahres geht die Heizleistung eines ursprünglichen Polonium-Grammes auf etwa 23 Joule in jeder Sekunde zurück (Stichwort: Halbwertszeit). Bis dahin hat es aber insgesamt eine sehr große Wärmeenergie abgestrahlt. Wenn es gelänge, diese gesamte Energie auf einen Schlag freizusetzen, ergäbe eine Gramm Polononium bereits eine sehr starke Bombe. Mehr dazu unter Poloniumbombe ↗