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Strandmüll


Nordsee


Basiswissen


An den Stränden der der Urlaubsorte der südlichen Nordsee findet man noch immer viel sichtbaren Müll: Plastikflaschen, Fetzen von Tüten oder Fischernetze. Wo kommt der Müll her? Welche Folgen hat er? Hier stehen einige isolierte Beobachtungen dazu.

Müll auf Zeitreise


Um das Jahr 2021 fand die Naturschützerin Jennifer Timrott jahrzehntealten Plastikmüll an der deutschen Nordseeküste: eine Domestos-Flasche (WC-Reiniger) von 1965 sowie eine Quarkpackung aus dem jahr 1970 waren besonders lange auf Reise[1]. Auf Photos sahen beide Stücke nahezu unverottet und wie neu aus.

Was wird über den Müll geforscht?


Plastik baut sich chemisch nur sehr langsam ab. Man geht davon aus, dass manche Plastikarten jahrhunderte im Ozean unzersetzt bestehen können. Plastik kann damit auch aus weit entfernten Gebieten an die Nordseeküste gelangen. Von 2016 bis 2019 wurde an der niedersächsischen Nordseeküste ein Großversuch durchgeführt: 63400 markierte Holzklötze, sogenannte Holzdrifter, aus Fichtenholz wurden an bestimmten Stellen ins Meereswasser geworfen. Natürschützer und interessierte Personen waren dann aufgerufen, Funde solche Holzdrifter zu melden. Bis März 2020 wurden insgesamt 34900 Fundstücke gemeldet, ein überraschend großer Anteil. Das Fazit der Auswertung war: die meisten ausgeworfenen Drifter landeten wenige Zehnerkilometer weiter östlich wieder an. Weit im offenen Meer ausgeworfene Stücke waren kaum darunter.[2]

Was hat sich verbessert?


In den 1970er Jahren war es beispielsweise am Nordseestrand der Insel Borkum üblich, dass man nach einer Strandwanderung hartnäckig gelbbraune Flecken an den Füßen hatte. Diese stammten von angespülten Teerklümpchen. Die Teerklumpen wiederum stammten oft von Schiffen, die - erlaubterweise - ihre Tanks auf See ausspülten und so reinigten. Die vergilbten Füße beobachtet man seit spätestens 2000 dort nicht mehr.

Fußnoten