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Spülsaum


Meeresküste


Basiswissen


Als Spülsaum bezeichnet man von einem Meer angespültes Material entlang der Flutkante, also entlang de Linie, die von der täglichen Flut bei Hochwasser gerade erreicht wird. Dazu hier mehr:

Bestandteile


Das angespülte Material wird unterschiedich benannt, zum Beispiel Angespül[1, Seite 24], als Treibsel oder Teek[2]. Häufige Bestandteile sind Algen, Tange, Moostierchen, Holzreste, Muschelschalen, Fischernetze oder auch Plastikmüll[3]. Im Spülsaum selbst leben wiederum Tiere wie Flohkrebse oder die Dünenameise (Formica cinerea), der Seegraskäfer (Macroplea mutical) und viele andere. Hier stehen einige häufige Fundstücke im Spülsaum von deutschen Nordseeinseln:


Was ist Teek?


Das seeseitige Vorland von Deichen besteht oft aus bewachsenen Salzwiesen. Bei Sturmfluten wird dort oft viel Pflanzenmaterial losgerissen und als Spülsaum auf der Seeseite des Deiches angeschwemmt. Dieses Pflanzenmaterial aus dem Deichvorland heißt Teek ↗

Ökologische Bedeutung


Der Spülsaum wird von Strandurlaubern einerseits als interessante Fundgrube empfunden, andererseis auch als störend, etwa beim Baden. Viele Urlaubsorte am Meer führen deshalb eine regelmäßige Strandreinigung durch, bei der das Material des Spülsaums aufgesammelt und als Müll entsorgt wird. Das hat ökologische Folgen: der Sand am Nordseestrand ist extrem nährstoffarm. Sollen sich aus ihm bewachsene Dünen bilden, spielen Nährstoffe wie Phosphor, Stickstoff oder Kohlenstoff für den Pflanzenwuchs eine wichtige Rolle. Diese Nährstoffe bringen die organischen Bestandteile des Spülsaums mit. Ein Spülsaum unterstützt so die Ansiedlung von strandnahen Pionierpflanzen wie Salzmiere, Stranddistel, Strandhafer oder Meersenf ↗

Was sind Strandinseln?


Als Strandinseln bezeichnet man im Naturschutz besonders geschützte Bereiche rund um den Spülsaum, etwa durch einfache Holzzäune optisch als geschützt ausgewiesen. Wissenschaftler konnten nachweisen, dass alleine durch die Tritte von menschlichen Spaziergängen - man spricht von Vertritt - viele Tierarten völlig verschwinden[4], etwa der ansonsten häufige Strandflohkrebs. Durch inselhaft geschützte Bereiche kann man sowohl den bedrohten Arten wieder einen Lebensraum geben als auch Urlaubern die Möglichkeit zum Strandwandern belassen.

Was weiß man über den Müll am Strand?


Müll ist im Spülsaum noch immer nicht selten: Milchtüten, Fetzen von Plastiktüten, Quarkdosen, für Tiere heimtückische Fischernetze und Angelschnüre und vieles mehr: an den deutschen Nordseestränden wird noch immer viel Müll angespült, mehr dazu unter Strandmüll ↗

Fußnoten